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Die erste Begegnung war verhalten, der Abschied innig

Familie Beckmann, Gastfamilie von David aus den USA

Eigentlich wollte unser jüngster Sohn Justus selbst mit YFU für ein Austauschjahr in die USA gehen, aber aus verschiedenen Gründen hat er sich dann doch dagegen entschieden. In einem Schreiben, hat YFU vorgeschlagen, dass wir selbst Gastfamilie für einen Austauschschüler werden könnten und wir wollten gern ein zweites Kind daheim haben, nachdem die Großen ausgezogen waren. Also haben wir die Gastfamilienanmeldung ausgefüllt.

 

David schien einfach zu uns zu passen

 

Es war uns wichtig, dass der Austauschschüler gut in unsere Familie passt, also dass er sportlich aktiv und eher extrovertiert ist. Außerdem war uns wichtig, dass der Austauschschüler das gleiche Alter wie unser eigener Sohn hat und vor allem, dass er ebenfalls Volleyball spielt und mit zum Training gehen würde. Wir haben uns mehrere Profile von Austauschschülern aus unterschiedlichen Ländern angeschaut, aber David schien einfach am besten zu uns passen. Dennoch war unsere größte Sorge, dass Justus und David sich nicht vertragen würden, aber das war unbegründet. Wir hatten ein riesiges Glück!

 

Er ist ein Familienmitglied für uns geworden

 

Mit David hatten wir ein Kind mehr in der Familie, mit allen Freuden, aber auch Problemen. Vom gebrochenen Daumen bis zum verlorenen Skipass, war alles drin in dem Jahr. Aber wie bei dem eigenen Kind, löst man das dann eben auch. Der Betreuer von YFU hat sich sehr intensiv um uns als Gastfamilie und um David gekümmert. Für unseren Geschmack fast etwas zu intensiv, denn er hat immer wieder nachgehakt ob nicht doch irgendetwas „faul“ sei, aber es war einfach so, dass alles in Ordnung war.

Als David zu uns kam, konnte er kaum Deutsch. Eine Sprachbarriere gab es allerdings trotzdem nicht, denn wir konnten ja mit ihm Englisch sprechen. David hat eher langsam Deutsch gelernt, weil er ja mit seinem Englisch fast überall gut durchgekommen ist. 6 Monate hat es gedauert, bis David einigermaßen gut Deutsch sprechen konnte. Wir hatten bereits mit einer anderen Organisation einen französischen Austauschschüler für drei Monate bei uns, der hat beispielsweise sehr schnell Deutsch gelernt. Aktuell haben wir einen Austauschschüler für vier Wochen aus Südafrika bei uns. Das fühlt sich aber eher wie Besuch an. David war 10 Monate bei uns, er ist ein Familienmitglied für uns geworden.

 

Ruhig mal so etwas wagen

 

Die erste Begegnung mit David war verhalten, der Abschied innig. Ich habe am meisten getrauert, glaube ich... Ich erinnere mich gerne an die vielen Momente, in denen die beiden Jungs (unser Sohn Justus und David) zusammen gelacht, gefeiert, gequatscht und Sport gemacht haben. Wir haben viele schöne Erinnerungen gesammelt und eine gute Freundschaft mit David und seiner Familie gewonnen. Justus hat David und seine Familie auch schon in den Märzferien in den USA besucht. Zusätzlich haben wir alle unsere sozialen Fähigkeiten verbessert und unseren Horizont erweitert.

Zukünftigen Gastfamilien würde ich den Tipp geben, keine Wunder zu erwarten, klare Regeln festzulegen und ruhig mal so etwas zu wagen. Wir würden jederzeit wieder Gastfamilie werden und können es wirklich jedem empfehlen.

Justus und David beim Volleyball-Training

Justus und David beim Volleyball-Training

Justus und David kochen zusammen

Justus und David kochen zusammen