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FAQ

Häufige Fragen von Lehrer*innen

 

Wann können meine Schüler*innen ein Austauschjahr machen?

Je nach Schulform bzw. angestrebtem Abschluss gibt es unterschiedliche Zeitpunkte, zu denen Ihre Schüler*innen (in individueller Absprache mit Ihnen) ein Austauschjahr machen können:

 

Jugendliche, die den ersten oder mittleren Schulabschluss anstreben, können vor ihrer Abschlussklasse ins Ausland gehen oder das Austauschjahr als zusätzliches Schuljahr nach dem Abschluss absolvieren.

 

Jugendliche, die das Abitur nach 12 Jahren anstreben, haben folgende Möglichkeiten:

  • Entweder sie gehen in der 10. Klasse ins Ausland und lassen sich das Jahr zu Hause anrechnen
  • Oder sie schieben das Austauschjahr als zusätzliches Schuljahr zwischen Klasse 10 und 11 ein.

Jugendliche, die das Abitur nach 13 Jahren anstreben, haben zusätzlich zu den oben genannten beiden Optionen die Möglichkeit, in Klasse 11 ins Ausland zu gehen (mit Anerkennung auf die Schullaufbahn) oder das Jahr zwischen Klasse 11 und 12 einzuschieben.

 

Kann das Austauschjahr auf die Schullaufbahn angerechnet werden?

In den einzelnen Bundesländern wurden zum Teil unterschiedliche Regelungen zur Anerkennung von Auslandsschuljahren getroffen. Eine Übersicht bietet unser Dachverband, der Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch (AJA), unter www.aja-org.de/richtlinien-bundeslaender.

 

Innerhalb dieser Richtlinien entscheiden Sie als Schule im individuellen Fall und in Absprache mit den Schüler*innen und Eltern darüber, ob und unter welchen Bedingungen eine Anerkennung möglich ist.

Wann sollten sich die Jugendlichen bewerben und wie läuft die Bewerbung ab?

Es ist empfehlenswert, sich etwa ein Jahr vor der geplanten Abreise zu bewerben. Bei YFU (und vielen anderen Austauschorganisationen) startet die Bewerbungsphase für ein Austauschjahr ungefähr im Frühling des Jahres vor der Abreise. Natürlich ist es auch möglich, sich etwas später zu bewerben, aber es stehen dann eventuell schon weniger Plätze zur Verfügung und die Länderauswahl ist möglicherweise nicht mehr so groß. Wann die Bewerbungsphase bei YFU endet, ist je nach Bewerbungsaufkommen von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Erfahrungsgemäß werden die letzten Plätze meist noch zu Beginn des Abreisejahres (Abreise im Sommer) vergeben.

 

Die Jugendlichen bewerben sich zunächst schriftlich mit einer Online-Bewerbung (www.yfu.de/bewerben). Nach Eingang der Bewerbung werden alle Bewerber*innen, die die nötigen Voraussetzungen erfüllen, zu einem Kennenlerngespräch eingeladen, das entweder online oder in Wohnortnähe in Präsenz stattfindet. Die Kennenlerntreffen sind Gruppengespräche, die von ehrenamtlichen YFUler*innen geführt werden. Es werden dabei weder bestimmtes Wissen noch Sprachkenntnisse abgefragt – es geht vielmehr darum, die Schüler*innen und ihre Motivation für den Schüleraustausch besser kennenzulernen.

Wer kann ein Austauschjahr machen? Was sind die Voraussetzungen?

Ein Austauschjahr ist für Schüler*innen aller Schulformen möglich. 

 

Die Jugendlichen sollten offen, verantwortungsbewusst, anpassungsfähig und interessiert an anderen Kulturen sein. Vor allem aber sollte die Motivation für einen Austausch von ihnen selbst ausgehen – nicht etwa (nur) von den Eltern oder der Schule eingefordert werden.

 

Besondere Schulleistungen sind nicht erforderlich, die Noten sollten im guten bis durchschnittlichen Bereich liegen. Kenntnisse der Landessprache sind vorab nur für die englisch- und französischsprachigen Länder nötig. Natürlich empfehlen wir aber, dass sich die Schüler*innen bis zur Abreise auch für die anderen Länder sprachliche Grundkenntnisse aneignen.

Nach welchen Kriterien sollte die Austauschorganisation ausgewählt werden?

Wir empfehlen, bei der Wahl der Austauschorganisation auf folgende Kriterien zu achten:

  • Vorbereitung und Betreuung: Ein Austauschjahr ist eine große Herausforderung, bei der die Jugendlichen umfassend unterstützt werden sollten. Eine ausführliche Vorbereitung auf den Schüleraustausch ist daher unerlässlich, ebenso wie eine persönliche Betreuung vor Ort sowie im Notfall rund um die Uhr erreichbare Mitarbeitende.
  • Transparente Preisgestaltung: Im Programmbeitrag sollten möglichst bereits alle anfallenden Kosten enthalten sein – vor allem größere Posten wie Reisekosten und gegebenfalls Versicherungskosten (bei Aufenthalten im außereuropäischen Ausland).
  • Erfahrung: Die Organisation sollte nach Möglichkeit schon umfangreiche Erfahrungen in der Organisation von Austauschprogrammen vorweisen können.
  • Programmportfolio: Das Angebot sollte natürlich zu den eigenen Interessen passen – wobei YFU dazu rät, sich nicht zu sehr auf ein bestimmtes Land festzulegen. Denn ein Austausch hält überall wertvolle und bereichernde Erfahrungen bereit!
  • Inhaltliche Ausrichtung der Organisation: Wofür steht die Organisation? Setzt sie sich für interkulturelle Verständigung ein oder hat sie eher finanzielle Interessen? Diese Überlegungen können dabei eine Rolle spielen, ob man sich für eine gemeinnützige oder eine kommerzielle Organisation entscheiden möchte. Gemeinnützige Austauschorganisationen wie YFU setzen sich – gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen weltweit – oft schon seit Jahrzehnten für Toleranz und ein friedliches Zusammenleben ein. Natürlich gibt es aber auch kommerzielle Organisationen mit einer unterstützenswerten inhaltlichen Ausrichtung.
Muss es ein ganzes Jahr sein oder sind auch kürzere Formate möglich?

Natürlich gibt es die unterschiedlichsten Austauschformate – von wenigen Wochen bis hin zu einem ganzen Schuljahr – und grundsätzlich ist jeder Einblick in eine andere Kultur wertvoll.

 

YFU hat sich jedoch bewusst auf Programme spezialisiert, die ein ganzes oder halbes Schuljahr dauern und empfiehlt, sich für ein ganzes Austauschjahr zu entscheiden. Denn das Einleben in eine andere Kultur braucht Zeit: Während die ersten Monate durch Spracherwerb und das allmähliche Kennenlernen der neuen Abläufe und Gewohnheiten oft durchaus anstrengend sein können, haben viele Jugendliche das Gefühl, nach einem halben Jahr erst so richtig „angekommen“ zu sein. Beziehungen zu Gastfamilie und neuen Freund*innen festigen sich nun und die Schüler*innen werden zu einem vollwertigen Mitglied einer anderen Kultur. So entwickeln sie ein besonders tiefes Verständnis für ihr Gastland und erleben außerdem alle Jahreszeiten, Feiertage und Traditionen im Jahreszyklus mit.

 

Diese Erfahrung schon während der Schulzeit zu machen, ist besonders wertvoll, da die Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren noch sehr flexibel und offen für Neues sind. Außerdem erlauben es andere Programmformate nach der Schulzeit (wie z.B. Freiwilligendienst oder Au-Pair) nicht im selben Maße, in den kompletten Alltag von Gleichaltrigen in dem Land einzutauchen.

Mit was für Kosten müssen die Familien rechnen und was ist darin enthalten?

Die Kosten für ein Austauschjahr unterscheiden sich je nach Land sehr stark. Während YFU mehrere Länder in Europa für weit unter 10.000 Euro anbieten kann, fallen für Länder wie Australien oder Kanada für ein ganzes Schuljahr Beiträge von rund 20.000 Euro oder mehr an. Dies hängt zum einen mit den höheren Reisekosten zusammen, vor allem aber damit, dass in diesen Ländern die Organisation des Austauschs nur möglich ist, wenn Schulgebühren sowie ein Haushaltskostenzuschuss für die Gastfamilien gezahlt werden.

 

Die genannten Kosten sind im YFU-Programmbeitrag bereits enthalten – ebenso wie zum Beispiel die Kosten für die Organisation des Austauschs, für Seminare und Betreuung, Versicherung und vieles mehr. Eine detaillierte Auflistung der Preise und der enthaltenen Leistungen gibt es unter www.yfu.de/kosten.

Was ist, wenn sich die Familie das Austauschjahr nicht leisten kann?

Als gemeinnützige Organisation ist es YFU ein wichtiges Anliegen, dass ein Austauschjahr nicht von der finanziellen Situation der Familie abhängt. Daher gibt es umfangreiche Unterstützungsmöglichkeiten: Aus unserem eigenen Stipendienfonds finanzieren wir einkommensabhängige Teilstipendien für alle Gastländer. Darüber hinaus unterstützen uns zahlreiche Stiftungen, Unternehmen und öffentliche Förderer mit eigenen Stipendienprogrammen für den YFU-Austausch, die oft auf bestimmte Länder oder Zielgruppen zugeschnitten sind. Bei den meisten Stipendien richtet sich die Vergabe allein nach dem finanziellen Förderbedarf – nicht nach besonderen Leistungen. Eine Übersicht gibt es unter www.yfu.de/stipendien.

 

Darüber hinaus können Schüler*innen Auslands-Bafög beantragen, das – anders als das Studierenden-Bafög – nicht zurückgezahlt werden muss!

 

YFU-Stipendien und Bafög können auch kombiniert werden, so dass bei entsprechendem Förderbedarf umfangreiche Unterstützung möglich ist. Einige Beispielrechnungen zur Finanzierung finden sich unter www.yfu.de/beispielrechnungen.  

Wie unterstützt YFU uns als Schule beim Thema "Interkulturelle Bildung"?

Auch außerhalb der eigentlichen Austauschprogramme bietet YFU Möglichkeiten zum interkulturellen Lernen. Bei unseren Toleranzworkshops "Colored Glasses" kommen geschulte YFU-Ehrenamtliche an Ihre Schule, um gemeinsam Ihre Schüler*innen für Themen wie Diskriminierung und Ausgrenzung zu sensibilisieren. Die Workshops sind kostenlos. Weitere Informationen zu Inhalten und Anmeldung finden Sie unter www.coloredglasses.de

 

Außerdem ist YFU am Projekt "Schule:Global" unseres Dachverbands AJA beteiligt. Schulen, die bereits im Bereich internationaler Austausch aktiv sind oder es werden wollen, können das Schule:Global Siegel beantragen. Das Siegel wurde entwickelt, um interkulturelle Bildung an Schulen auszuzeichnen und sichtbar zu machen. Mit dem Antrag setzt sich die Schule Ziele, die sie im Bereich interkulturelle Bildung erreichen will. Nach der Verleihung des Siegels wird der Schule ein persönlicher Coach zur Seite gestellt, der sie begleitet und bei der Erreichung dieser Ziele unterstützt. Mehr Infos unter www.aja-org.de/schule-global.

 

Natürlich kommen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen außerdem gern zu einer Infoveranstaltung über unsere Austauschprogrammen an Ihre Schule. Kontaktieren Sie uns bei Interesse gern.