icon_meereskunde icon_outdoor-education icon_landwirtschaft_neu

Ein wunderschönes Land mit tollen Traditionen

Erfahrungsbericht von Lea, Austauschjahr in Norwegen

An meinem 16. Geburtstag begann meine Reise nach Norwegen. Zuerst waren wir in einem Arrival-Camp mit Gastschülern aus der ganzen Welt, die dieses Jahr nach Norwegen kamen. Diese Zeit möchte ich auf keinen Fall missen! Es war toll, sich mit den anderen vernetzen und austauschen zu können. Anschließend wurde ich von meiner Gastfamilie abgeholt und konnte sie endlich kennenlernen. Ich war extrem nervös, genauso wie sie. Meine Gastfamilie besteht aus Gastmutter, Gastvater, zwei Gastbrüdern und einem Hund. Ich lebte in Asker ca. eine halbe Stunde von Oslo entfernt. Gleich nachdem ich angekommen war, bin ich mit meinem gleichaltrigen Gastbruder unterwegs gewesen, um mehr Leute in meinem Alter kennenzulernen. Zu dem Zeitpunkt konnte ich noch nicht richtig Norwegisch, aber ich probierte meine „Duolingo-Anfänge“ immer weiter auszubauen und versuchte, Norwegisch zu sprechen. Leider habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal die Hälfte verstanden. Meine Gastfamilie kümmerte sich liebevoll um mich, wodurch ich noch vor Schulbeginn einige Freundschaften schließen konnte. Außerdem hatte ich eine Gast-Cousine, die zu einer meiner besten Freundinnen geworden ist.

 

Aller Anfang ist schwer

 

Ich fuhr jeden Tag zehn Minuten mit dem Fahrrad zur Bushaltestelle und dann 15 Minuten mit dem Bus. Ich hatte es nicht leicht in der Schule, aber schlussendlich hatte auch ich Freunde in der Schule gefunden. Besonders in der Anfangsphase hatte ich Schwierigkeiten, mit meinem mangelnden Norwegisch zurechtzukommen. Nur mit meiner Gast-Cousine hatte ich noch lange Englisch gesprochen, weil ich wusste, dass ich einfach reden muss, um es zu lernen. Ich hatte mich auch selbst unter Druck gesetzt, gute Noten zu schreiben, was ein Fehler war. Aber mit der Zeit wurde ich immer besser in Norwegisch, sodass ich im Januar alles verstand, was gesagt wurde. Viele meiner Mitmenschen waren auch überrascht, dass es schlussendlich so schnell ging, flüssig Norwegisch zu sprechen und zu schreiben.

 

Handball und die dunkle Jahreszeit

 

In meiner Freizeit habe ich Handball gespielt, wo wir auch viermal die Woche Training hatten. Es war für mich eine Umgewöhnung, in großer Gruppe zu trainieren, jedoch war das eine goldrichtige Entscheidung, mein Hobby fortzusetzen. Durch unser großes Team lernte ich viele Leute kennen und dadurch, dass ich auch schon immer Handball in Deutschland gespielt habe, wurde ich dort gleichwertig aufgenommen. Das hat mir sehr geholfen, die Schwierigkeiten in der Schule zu bewältigen.

 

Am Wochenende habe ich mich mit den anderen Austauschschülern getroffen und wir haben zusammen Oslo erkundet. Nach und nach habe ich auch mehr norwegische Freunde gefunden und auch viel Zeit mit denen verbracht. Mit dem Winter und der dunklen Jahreszeit hatte ich keine Probleme, da ich meistens abends Training hatte. Gerade im Winter wird viel Wert auf mentale Gesundheit und Gemütlichkeit gelegt. Es gab viel mehr Weihnachtstradition als wir sie in Deutschland haben. Außerdem gehen die Norweger auch bei winterlichem Wetter raus zum Schlittschuhlaufen oder Langlauf.

 

Ein Halbjahr reicht nicht

 

Ich hatte nur ein halbes Auslandsjahr (August-Januar) gemacht, aber im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, ein ganzes zu machen. Ich ging, als mein Norwegisch erst gut genug war, um richtig zu starten. Meine beste Freundin aus Norwegen besuchte mich auch schon in Deutschland und auch ich bin zum Nationalfeiertag wieder hochgeflogen.

 

Abschließend finde ich, dass man ein Auslandsjahr in einem Land mit fremder Sprache nicht unterschätzen sollte. Man sollte sich nicht zu hohe Ziele setzen und seine Zeit einfach genießen. Ich habe mich auf jeden Fall weiterentwickelt durch meine Zeit dort. Norwegen ist ein wunderschönes Land mit einer einzigartigen Kultur und tollen Traditionen.

Beim Snowboardfahren

Beim Snowboardfahren

Gassi gehen im Schnee

Gassi gehen im Schnee

Lea mit ihrer Gastfamilie

Lea mit ihrer Gastfamilie

Lea mit ihrer besten Freundin

Lea mit ihrer besten Freundin