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Tšau!

Erfahrungsbericht von Hanna, Austauschjahr in Estland

Estland, das kleine Stück Land irgendwo zwischen Russland und ganz viel Wasser, ein Stück Land, von dem die Menschen oft denken, dass es zu Russland gehört. Aber nein, Estland ist ein eigenständiges Land, mit einer eigenen Sprache und einer traumhaften Natur. Trotzdem ist das Land relativ klein und so kommt es von Zeit zu Zeit mal vor, dass man Bekannte von sich im Fernseher sieht oder irgendjemanden trifft, der deine halbe Schulklasse kennt. Man kann fast schon sagen, dass in Estland jeder jeden über zwei oder drei Ecken kennt.

 

Typisch Estnisch

Wenn ich so ganz spontan sagen müsste, was typisch Estnisch ist, würde eins der Dinge, die ich aufzählen würde, das estnische Essen sein: Kohuke (mit Schokolade überzogene Quarkrolle oft auch mit Fruchtfüllung), Tatrapuder (Buchweizen) oder die eigentlich russische Boršš Suppe. Auch typisch Estnisch sind die vielen Busse. Von Tartu, der zweitgrößten Stadt Estlands, aus fahren oft mehrmals stündlich Busse zur Hauptstadt Tallinn. Züge fahren dafür umso weniger. Die öffentlichen Transportmittel sind in Estland im Vergleich zu Deutschland sehr billig. Sauna wäre der dritte Punkt auf meiner Liste der typisch estnischen Dinge. Die Esten sind verrückt nach Sauna, ob einfach mal so zuhause in der Garten- oder Kellersauna oder gleich als Saunaparty, wo dann die Freunde mit dazu eingeladen werden. Sauna ist hier ein Grundbedürfnis wie Essen oder Schlafen.

 

Das Wesen der Esten

Wenn man in Estland irgendwo zu Besuch ist es üblich Blumen oder Schokolade (richtige estnische Schokolade z.B. von der Firma Kalev schmeckt viiiiel besser als normale deutsche Schokolade) mitzubringen. Die Esten als Menschen sind erst einmal schwer zu verstehen. Oftmals kommen Esten unfreundlich oder kalt rüber, aber das meinen die nicht so. Es ist einfach unestnisch alle Gefühle offen zu zeigen. Esten sind ehrgeizige Menschen, wenn sie etwas tun, dann machen sie es mit ganzen Herzen.

 

In Estland ist Kultur sehr wichtig. An Feiertagen gibt es viel zu essen und die ganze Familie und oft auch die Verwandtschaft essen zusammen. Kulturelle Veranstaltungen wie Sängerfestivals sind gut besucht. Wenn man sich da einmal aus den Augen verloren hat, ist es wegen der ganzen Leute schwer sich wieder zu finden. Das Mobilfunknetz ist zu solchen Veranstaltungen grundsätzlich überlastet. Und wo wir nun einmal beim Thema Esten und Technik sind: Die meisten Esten bekommen spätestens zur Einschulung ihr erstes Handy. Oftmals sieht man auch kleine drei- oder vierjährige Kinder mit ihren Tablet in der Hand in der Stadt. Und es gibt an fast allen öffentlichen Plätzen kostenloses WLAN.

 

Estland hat eine wunderschöne Natur. Eigentlich lohnt es sich fast alleine dafür schon hier hin zu kommen. Sümpfe, Moore, Meer und Nationalparks. Das Tollste aber sind die Seen, die über ganz Estland verstreut sind. Von meinem estnischem Zuhause aus kann ich drei davon innerhalb einer Stunde zu Fuß erreichen. Da braucht man kein Freibad mehr!

 

Es gibt noch so viel tolle Sachen zu berichten, aber ich glaube am besten kann man das alles verstehen, wenn man selbst hier hin fährt und sich alles anguckt.

Schlittschuhfahren in der Laululava

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Sommer in Estland

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