Mein Name ist Anne Marie und ich bin 16 Jahre alt. Ich bin Schülerin der 10. Klasse, der 116. Oberschule in Dresden. Zusammen mit 14 anderen Jugendlichen aus Dresden und Umgebung, hatte ich das Privileg, für zwei Wochen in die USA zu fliegen, um dort einen Schüleraustausch zu absolvieren. Dieser Austausch fand im April 2017 statt, genauer gesagt vom 08.04-22.04.2017. Sinn der Reise war, andere Kulturen kennen zu lernen sowie soziale Projekte zu unterstützen. Da mich die soziale Arbeit auch in meinem täglichen Leben begeistert, habe ich mich auf den Austauschplatz beworben, und schätzte mich dann sehr glücklich, tatsächlich in die USA reisen zu können.
Ich war sehr aufgeregt die ganze Reise über, da ich zu vor in meinem Leben noch nie so weit von zu Hause weg gewesen war, geschweige denn alleine. Beziehungsweise alleine stimmt so nicht. Ich war zwar ohne meine Familie verreist, jedoch gewann ich durch diesen Austausch auch ein paar Freunde, die jetzt nicht mehr weg zu denken sind. Damit wir alle Leute kennen lernen konnten, die mit uns verreisten, gab es ein Vorbereitungswochenende. Da hatten wir nicht nur die Möglichkeit, als Gruppe zusammen zu wachsen, wir erfuhren auch viele nützliche Sachen zu unserem Austausch, die uns so vor dem ein oder anderen Fettnäpfchen bewahrten.
Ankunft in den USA
Nicht nur aus unserer „Reisegruppe“ gewannen wir Freundschaften, nein auch an die vielen schönen Momente mit meiner Gastfamilie denk ich immer wieder gern zurück. Dafür, dass ich so offen aufgenommen wurde, bin ich ihnen immer wieder dankbar gewesen. Als wir in Michigan, Detroit, ankamen, wurden wir von unseren jeweiligen Gastfamilien abgeholt oder mitgenommen, sodass am Ende des Tages jeder sicher bei seinem jeweiligen neuen zu Hause ankam. Da es nach deutscher Uhrzeit schon lange Zeit gewesen wäre, ins Bett zu gehen, waren wir dementsprechend geschafft. Nach neun Stunden Flug sahen wir bei unserer Ankunft wohl alle ziemlich fertig aus. Aber nichts da! In den USA war es gerade mal Mittag, weswegen unsere Gasteltern uns auch ermutigten doch noch etwas zu unternehmen. Da ich selbst begeisterte Tänzerin bin und das auch meiner Gastfamilie per E-Mail mitgeteilt hatte, ging ich mit meinen Gasteltern an diesem Tag zu einem Tanzwettbewerb. Es war sehr spannend zu sehen, wie viele junge Leute sich in den USA für das Tanzen begeistern, im Gegensatz zu meinen Erfahrungen aus Deutschland. Der nächste Tag diente uns dazu, uns einzurichten, den Koffer auszupacken und erstmal richtig anzukommen. Für den Abend war ein „Potluck“ angedacht. Darunter versteht man eine Art Picknick. Jeder bringt typische Speisen und Getränke mit und das Kennenlernen aller Gastfamilien und der Austauschschüler konnte starten.
Community Service und weiteres Programm
Neben dem Leben in den Gastfamilien waren wir damit beschäftigt, in den sozialen Projekten zu arbeiten. Das war zum Beispiel ein Tag im Thrift-Shop, das ist sowas wie ein Gebrauchtwarenladen - also second hand. Diese Geschäfte gibt es in Deutschland gar nicht so häufig wie in den USA. Beziehungsweise in Michigan, Ann Arbor und Umgebung. Ein anderes Projekt drehte sich darum, dass wir als Gruppe Essen sortieren sollten, was noch an Leute weiter zu geben war, die diese Hilfe benötigten. Also packten wir große Kisten voll mit Lebensmitteln, die aus dem Supermarkt aus irgendeinem Grund aussortiert worden waren. Diese Kisten wurden dann weitergeleitet und an bedürftige Menschen verteilt. Mit dem Wetter hatten wir fast die ganzen zwei Wochen Glück. Das merkten wir besonders als wir die White Lotus Farm besuchten. Das ist eine buddhistische Farm, die nicht nur Pflanzen anbaut, sondern auch Ziegen hält. Für diese Ziegen bauten wir an dem Tag ein neues Gehege und halfen die Farm zu reinigen. Dieses Projekt machte besonders viel Spaß, da die Ziegen gerade Jungtiere hatten und wir somit auch kleine Babyziegen füttern konnten.
Wir hatten natürlich auch Freizeit oder wir unternahmen Ausflüge, wie beispielsweise nach Detroit. Wir besuchten auch eine örtliche High-School, was uns allen besonders viel Freude bereitete. Der Englischunterricht vormittags half uns allen, uns verständlicher auszudrücken und war nicht weg zu denken. Ich bin sehr glücklich, dass ich die Chance hatte, dieses Erlebnis mit den anderen teilen zu können. Ich würde es auf jedem Fall jedem empfehlen.