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YFU im Gespräch mit Politikern

YFU-Blog

Aktuelles aus Verein und Austauschwelt

YFU im Dialog mit der Politik

28. April 2022

Der Schüler- und Jugendaustausch braucht bessere Rahmenbedingungen. Um diese zu erläutern und zu fordern, sucht YFU das Gespräch mit Vertreter*innen der demokratischen Parteien im Bundestag. Im April fanden gleich zwei Treffen statt: MdB Christoph de Vries (CDU) war zu Besuch in der Hamburger Geschäftsstelle, und auch mit MdB Ria Schröder (FDP) gab es einen fruchtbaren Austausch zu den Anliegen von YFU.

 

Die Gespräche boten Gelegenheit, auf die Zugangshürden für internationale Bildungserfahrungen aufmerksam zu machen: Bereits vor der Corona-Krise haben noch viel zu wenig Jugendliche an interkulturellen Austauschprogrammen teilgenommen – nämlich nur 26%, obwohl sich fast alle grundsätzlich dafür interessieren. Besonders sozial- und vom Bildungssystem benachteiligte Jugendliche finden nur schwer Zugang zu Austauschangeboten.

 

Der Hamburger CDU-Abgeordnete de Vries betonte im Gespräch mit YFU die Wichtigkeit von Austauschprogrammen gerade in Krisenzeiten, sei es die Corona-Pandemie oder der Krieg in der Ukraine. Als Mitglied im Familienausschuss sind ihm die Entwicklungschancen junger Menschen ein besonderes Anliegen. Konkret wurde über BAföG für Austauschschüler*innen gesprochen, das einen wichtigen Baustein in der Finanzierung eines Schuljahrs im Ausland darstellt – aber bisher Gymnasiast*innen vorbehalten ist. YFU und de Vries sprechen sich dafür aus, diese Förderung Schüler*innen aller Schulformen zugänglich zu machen.

 

Mit der Hamburger FDP-Abgeordneten Ria Schröder wurden u.a. die strukturellen Hürden thematisiert, denen die Akteure im Schüler- und Jugendaustausch tagtäglich begegnen: Es gibt in der deutschen Politik keine Stelle, die federführend für die Entwicklung einer abgestimmten Strategie für den Jugend- und Schüleraustausch zuständig ist. Daher fordert YFU, dass die Internationalisierung der Bildung als nationale Aufgabe verstanden wird und Austauschprogramme einen festen Platz in der Schule bekommen. Ria Schröders Zugewandtheit zum internationalen Austausch zeigte sich auch an ihrem Interesse, künftig als Kuratoriumsmitglied YFU beratend zur Seite zu stehen.

 

Neben der BAföG-Förderung für alle und einer nationalen Strategie zur Internationalisierung der Schulbildung formuliert YFU weitere Forderungen, um mehr Bildungsgerechtigkeit im Schüler- und Jugendaustausch zu ermöglichen: Gastfamilien, die unentgeltlich eine*n Schüler*in in Deutschland aufnehmen, sollen eine finanzielle Entlastung in Höhe des Kindergelds erhalten. Darüber hinaus braucht es neue staatlich geförderte Austauschprogramme, die insbesondere benachteiligten Jugendlichen die Teilnahme an Mobilitätsprogrammen und somit Teilhabe an interkulturellen Lernerfahrungen ermöglichen.

 

Um die notwendigen Veränderungen sichtbar zu machen, engagiert sich YFU zusammen mit Austausch macht Schule (AmS) für die Kampagne „Zurück in die Welt“, die sich an politische und gesellschaftliche Entscheidungsträger*innen richtet und die Forderungen begründet darstellt.

Gespräch zu den Rahmenbedingungen des langfristigen Schüleraustausches

Gespräch zu den Rahmenbedingungen des langfristigen Schüleraustausches

YFU im Gespräch mit Politikern