YFU-Blog
Aktuelles aus Verein und Austauschwelt
Vom 25. bis zum 26. Juni haben sich rund 30 YFU-Ehrenamtliche zum „Lobby-Workshop“ in Berlin getroffen, um gemeinsam darüber zu sprechen, warum es für YFU als Akteur der Zivilgesellschaft wichtig ist, die eigenen Interessen aktiv und selbstbewusst gegenüber der Politik zu vertreten. Bei sommerlichen Temperaturen kam es zu vielen spannenden Gesprächen, inspirierenden Beiträgen und – nach langer pandemiebedingter Pause – auch endlich wieder zu direktem persönlichem Austausch.
Hintergrund des Workshops ist die Lobby-Arbeit von YFU, die inmitten der Corona-Krise ihren Ursprung nahm: In einer beispiellosen Aktion hatten sich 2020 hunderte Ehrenamtliche sehr erfolgreich für die Rettung von YFU und des gemeinnützigen Jugendaustausches eingesetzt. Seitdem stehen YFU-Haupt- und Ehrenamtliche in Kontakt mit Abgeordneten des Bundes und der Länder, um sich weiter für Schüleraustausch stark zu machen. Im Rahmen der Kampagne „Zurück in die Welt“ treten sie für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für den gemeinnützigen Schüler- und Jugendaustausch und für mehr Bildungsgerechtigkeit ein. Damit hat sich ein interessantes und wichtiges Betätigungsfeld für politisch interessierte Ehrenamtliche aller Altersgruppen aufgetan, zu dem sich dank der Förderung durch die Stiftung Mercator auf dem Lobby-Workshop in Berlin erstmals in größerem Kreis ausgetauscht werden konnte.
Für die Teilnehmende und YFU-Ehrenamtliche Marlena Wiemer eine tolle Sache: „Dieser Workshop macht deutlich: YFU ist für alle da! Jede*r kann sich das Thema herauspicken, was zur jeweiligen Lebenssituation und zum eigenen Interesse passt. Neben viel Input und Impulsen, gibt es jetzt für mich auch ein Projekt: Wir wollen die Landtagswahl in Niedersachen nutzen, um konkrete Forderungen zum internationalen Jugendaustausch zu platzieren." Auch Elise Radtke, ebenfalls seit vielen Jahren für YFU aktiv, zeigte sich begeistert: „Nach mehr als einem Jahrzehnt als YFU-Ehrenamtliche habe ich jetzt mit kommunalpolitischem Engagement begonnen. Der Workshop war ein super Austausch dazu und macht Freude aufs Weitermachen!“
Highlights des Workshops waren ein Vortrag im Plenarsaal des Bundestages, den MdB Christoph de Vries (CDU) ermöglicht hatte, und die Gespräche mit drei Vertreter*innen des Berliner Abgeordnetenhauses: Sandra Khalatbari, CDU, Ellen Haußdörfer, SPD und Louis Krüger, Bündnis 90/ Die Grünen. Man fand viele gemeinsame bildungspolitische Positionen und der Kontakt zu den drei Politiker*innen soll auch in Zukunft gehalten werden. Ein weiteres schönes Ergebnis des Workshops war zudem der Entschluss der Workshopteilnehmer*innen aus Nordrhein-Westfalen, in Kürze auf dort frisch gewählte Abgeordnete zuzugehen und darauf aufzubauen, dass die Stärkung des internationalen Jugendaustauschs Erwähnung im Koalitionsvertrag gefunden hat. Auch in Niedersachsen möchten sich Ehrenamtliche zusammentun und im Vorfeld der Landtagswahl im Oktober 2022 die zur Wahl stehenden Abgeordneten befragen, wie sie die Anliegen für mehr Bildungsgerechtigkeit im gemeinnützigen Schüler- und Jugendaustausch unterstützen möchten.
Spätestens beim nächsten Workshop zum Thema Lobby-Arbeit, der voraussichtlich 2023 stattfinden soll, wird dann Gelegenheit sein, sich dazu wieder in größerer Runde auszutauschen. Interessierte Ehrenamtliche, die sich in diesem Bereich engagieren möchten, melden sich bitte bei Kerstin Wolf in der YFU-Geschäftsstelle (wolf@yfu.de, 040-22 70 02-41).