YFU-Blog
Aktuelles aus Verein und Austauschwelt
Austausch mit YFU endet nicht mit der Rückreise ins Heimatland – diese wertvolle Erfahrung dürfen aktuell die gerade zurückgekehrten Austauschschüler*innen auf einer der insgesamt 14 Nachbereitungstagungen (NBT) machen, die noch bis Anfang Oktober deutschlandweit stattfinden.
Die Jugendlichen beschäftigen sich auf den mehrtägigen Seminaren mit den Erlebnissen in ihrem Austauschjahr. Und auch das Wieder-Ankommen in Deutschland, was sich manchmal als größere emotionale Herausforderung als das Austauschjahr selbst herausstellt, ist ein großes Thema auf der Nachbereitungstagung. Dabei möchten die ehrenamtlichen NBT-Teamer*innen, die meist eigene Austauscherfahrungen mitbringen, ihnen behilflich sein. In Workshops, Spielen und anderen Aktivitäten wird während der Tagung zum Beispiel gemeinsam auf das Erlebte zurückgeblickt sowie Basiswissen zu wertschätzender Kommunikation und Umgang mit Konflikten während der Rückkehrzeit vermittelt. Aber auch für die Reflexion und Einordnung der interkulturellen Erfahrungen gibt es viel Raum.
Auf diese Weise geben die Teamer*innen den Jugendlichen das nötige Werkzeug für eine tolerante und offene Haltung zur Vielfalt der Welt an die Hand und zeigen ihnen, welche Möglichkeiten sie haben, um diese Welt mitzugestalten. Denn bei YFU wissen wir: Interkultureller Jugendaustausch wirkt nicht „von alleine“, sondern muss gut begleitet und nachbereitet werden, um nicht Gefahr zu laufen, Vorurteile, Rassismen und Stereotypisierungen zu bestärken. Diese Erkenntnis treibt viele unserer Engagierten an und motiviert sie. Durch ihr Engagement auf Tagungen gewinnen sie zudem Impulse für ihre berufliche und akademische Entwicklung und erweitern ihr Netzwerk – so wirkt YFU für sie und sie wirken für YFU und die Gesellschaft.
Die NBT-Teamer*innen setzen thematisch auch persönliche Schwerpunkte und können Workshops zu eigenen Themen anbieten. Und natürlich ist auf einer NBT Raum für gemeinsame Freizeit und Spaß – auch auf Gleichgesinnte zu treffen, die einen nach der Rückkehr verstehen und ähnliches erlebt haben, ist ein wichtiger Faktor für gutes Wieder-Ankommen. Nicht zuletzt bereiten diese Erfahrungen den Leiter*innen und Teamer*innen viel Freude und sie können sehr direkt den Sinn und die Wirkung ihres Engagements erleben. So geht es auch der seit Jahren bei YFU engagierten Jule (USA-Alumna), die über ihr Engagement als NBT-Leiterin und -Teamerin sagt: „Ich liebe es, auf Nachbereitungstagungen den YFU-Spirit und die Verbundenheit untereinander so direkt zu erleben, Geschichten aus dem Austausch zu teilen und direkt zu sehen, wie der Austausch prägt und Perspektiven verändert.“
Viele Jugendliche nutzen die Tagung auch, um erste Kontakte zu den bereits aktiven und erfahrenen Ehrenamtlichen zu knüpfen. Ist der YFU-Funke auf der NBT erst einmal übergesprungen, werden viele als Mitglied bzw. Ehrenamtliche*r ein Teil der YFU-Community und können so den „YFU-Spirit“ weiter erleben und weitergeben.
Mit der Mitgliedschaft können sich die zurückgekehrten Jugendlichen ohne großen Zeitaufwand finanziell und ideell für Toleranz, Demokratie und Bildungsgerechtigkeit einsetzen. Je mehr Mitglieder YFU hat, desto sichtbarer wird unser Einsatz für Bildungsgerechtigkeit und eine friedlichere Welt. Zudem können sie sich bei YFU mit ihrem Wissen, ihren Ideen und Visionen einbringen und so die Zukunft des internationalen Jugendaustauschs mitgestalten. Kurzum: Eine Mitgliedschaft bei YFU wirkt. Dass sich der Beitrag reduzieren lässt oder man sich ganz davon befreien lassen kann, kommt vielen unserer Mitglieder vor allem in der Zeit von Schule, Studium und Ausbildung sehr entgegen – denn als Mitglied sind bei YFU alle willkommen.
Auch das Ehrenamt bei YFU passt sich dem Leben an. Nach dem Motto „YFU ist das, was du daraus machst“ werden viele gerade zurückgekehrte Jugendliche bei YFU aktiv und entscheiden selbst, wie sie ihr Engagement gestalten möchten. Einmalig oder regelmäßig, vor Ort oder remote – junge Engagierte haben je nach ihren Interessen und Stärken vielfältige Möglichkeiten, mitzumachen und ihre Erfahrungen an andere weiterzugeben. Sei es als Seminar-Teamer*in, bei Kennenlerntreffen mit zukünftigen Austauschschüler*innen oder als Colored Glasses-Toleranzbotschafter*in an Schulen – bis heute haben mehr als 4.000 Engagierte den richtigen Platz bei uns gefunden.
Von der NBT nehmen die Rückkehrer*innen in jedem Fall die Erkenntnis mit, dass gesellschaftliche Veränderung notwendig und möglich ist und von den Menschen lebt, die aktiv werden. Und dass so viele als Mitglied, Aktive, als Gastfamilie oder einfach „nur“ als Alumni mit YFU in Verbindung bleiben, zeigt: YFUs Anliegen wird durch das Austauschjahr auch zu ihrem Anliegen. So können auch unsere Nachbereitungstagungen nur aufgrund dieser Menschen stattfinden. Unsere Engagierten, Mitglieder und Spender*innen sorgen durch ihren Einsatz, ihre Beiträge sowie Spenden dafür, dass diese wichtigen Tagungen regelmäßig stattfinden und die Ehrenamtlichen gut geschult und von hauptamtlichen Mitarbeiter*innen unterstützt werden. Nur so ist es möglich, dass YFU-Austauschschüler*innen eine gut betreute, nachhaltig wirkende Austauscherfahrung erleben dürfen und ihre Reise mit YFU auch nach dem Austauschjahr weitergeht.
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