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Gasteltern mit Schüler

YFU-Blog

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Vater, Mutter, Kind? Warum es die „typische“ Gastfamilie nicht gibt

1. März 2023

Über 300 Jugendliche aus aller Welt freuen sich schon jetzt auf ihren Austauschaufenthalt in Deutschland ab kommendem Sommer. Für sie sucht YFU aktuell Gastfamilien in ganz Deutschland. Grund genug, einmal die Frage zu klären: Wer kann eigentlich Gastfamilie werden?

 

„Wir erleben immer wieder, dass Familien Bedenken haben, ob sie geeignet sind – und das meistens völlig unnötig“, erzählt Joachim Wullenweber, Leiter des Aufnahmeprogramms von YFU Deutschland. Häufig seien es vor allem die Familienkonstellation oder das Zeitbudget, die für Unsicherheiten sorgen würden.

 

Die Familienkonstellation ist unwichtig

 

„Um es ganz klar zu sagen: Es ist völlig egal, wie die Familie zusammengesetzt ist“, erläutert Joachim Wullenweber. „Man muss in keiner vermeintlich ‚typischen‘ Vater-Mutter-Kind-Konstellation leben, um Gastfamilie zu werden.“ Vor allem käme immer wieder die Frage auf, ob Gastgeschwister nötig seien, was Wullenweber deutlich verneint: „Gastgeschwister sind definitiv keine Voraussetzung und auch nicht immer ein Vorteil. Natürlich können vor allem gleichaltrige  Gastgeschwister manchmal die ersten Kontakte zu anderen Jugendlichen erleichtern und es kann sich eine tolle Geschwister-Beziehung entwickeln. Manchmal kommt es aber auch zu Eifersucht, wenn jemand Neues plötzlich sowohl Freundeskreis als auch Familie teilt.“ So habe jede Familienzusammensetzung ihre potenziellen Vor- als auch Nachteile für Austauschschüler*innen – was am Ende überwiege, könne man nie vorher absehen.

 

Es braucht nicht viel Zeit

 

Dies gelte auch für die berufliche Situation der Gasteltern. „Man muss sich nicht rund um die Uhr um sein Gastkind kümmern können“, meint Wullenweber. „Die Jugendlichen sollen den normalen Alltag von Schülerinnen und Schülern hier in Deutschland teilen – und bei denen sind die Eltern ja auch oft berufstätig.“ Vor diesem Hintergrund seien auch Alleinerziehende herzlich eingeladen, mit YFU ein Gastkind aufzunehmen. Andersherum engagieren sich auch immer wieder Rentner*innen mit vergleichsweise viel freier Zeit besonders intensiv als Gastfamilien.

 

Ebenso groß ist bei YFU die Offenheit, was Faktoren wie Wohnsituation, religiösen Hintergrund oder sexuelle Orientierung der Familienmitglieder betrifft. So sind natürlich auch Regenbogen-Familien und -Paare herzlich als YFU-Gastfamilien willkommen.

 

Zwei Dinge sind wirklich wichtig

 

Was also braucht es tatsächlich, um Gastfamilie zu werden? „Unterm Strich: Ein freies Bett und ein großes Herz!“ resümiert Wullenweber. „Austauschschüler*innen können sich auch ein Zimmer teilen – dies allerdings nur mit etwa gleichaltrigen Gastgeschwistern desselben Geschlechts.“ Gastfamilien müssen ihrem Gastkind außerdem mindestens drei Mahlzeiten am Tag stellen und für die Unterkunftskosten aufkommen. Alle weiteren Ausgaben, zum Beispiel für Freizeit oder Hygieneartikel, tragen die leiblichen Eltern der Schüler*innen. Familien, die sich die Aufnahme eines weiteren Haushaltsmitglieds nicht leisten können, haben zudem die Möglichkeit, bei YFU einen Haushaltskostenzuschuss zu beantragen.

 


Haben auch Sie Interesse, eine neue Kultur im eigenen zu Hause zu entdecken und Ihren Alltag aus einer neuen Perspektive zu betrachten? Dann melden Sie sich jetzt als YFU-Gastfamilie: www.yfu.de/gastfamilie

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