Vom „Austausch-Papa“ zum Fördermitglied

Matthias Klein, 59, hat sich vor zwei Jahren entschieden, YFU regelmäßig als Fördermitglied zu unterstützen. Den Impuls gaben Gespräche mit seiner Tochter Hanna, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich bei YFU engagiert. Matthias hat jedoch auch in seiner Kindheit selbst erlebt, welche Bedeutung persönliche, grenzüberschreitende Begegnungen haben können:

„Ich bin im deutsch-französischen Grenzgebiet aufgewachsen und habe als kleiner Junge noch die Animositäten und Schimpfwörter der ‚Alten‘ auf beiden Seiten erlebt. In dieser Zeit haben die Dorf- und Städtepartnerschaften sehr viel bewirkt, weil sich die Menschen direkt begegnet sind. Dabei wurden Vorurteile abgebaut, Verbindungen auf verschiedensten Ebenen geknüpft und Freundschaften geschlossen.

Heute lebe ich in einer Welt, in der die Entwicklung genau ins Gegenteil geht: Abgrenzung, Misstrauen gegen andere Kulturen, Besitzstandswahrung, Regionalisierung, Radikalisierung, zunehmender Rassismus und eine – nach meiner Wahrnehmung – weit verbreitete und sehr latente Ausländerfeindlichkeit auch in Deutschland. Ich bin der Auffassung, dass internationale Begegnungen und Austausche ein sehr gutes Mittel dagegen sind und wichtiger denn je.“

Als Mittelschüler mit anschließender Schreinerlehre ging es für ihn selbst nicht ins Ausland. Das Interesse blieb jedoch und hielt sich auch während seines Studiums der Holztechnik, das ihn zu seiner heutigen Tätigkeit in der Baubranche führte. Aus der Überzeugung heraus, dass die Begegnung mit Menschen anderer Kulturen, Hautfarben und Interessen die Basis für alles weitere ist, war es Matthias besonders wichtig, seinen Kindern eine Auslandserfahrung zu ermöglichen, auch wenn es bei drei Kindern durchaus ein finanzieller Kraftakt war.

Das YFU-Austauschjahr 2004/05 in den USA wurde für seine älteste Tochter Hanna zum Ausgangspunkt für ihr Engagement für YFU. Mit der Übernahme von Ämtern in Ausschüssen und Vereinsgremien wurde die Arbeit von YFU immer häufiger auch Gesprächsthema bei Familie Klein. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie machten deutlich, wie wichtig auch die dauerhafte finanzielle Unterstützung für die Arbeit das Vereins ist. Ein Impuls für Matthias, Fördermitglied bei YFU zu werden:

„Ich hatte schon länger vor, eine sinnvolle Sache im Rahmen meiner Möglichkeiten zu fördern. Der Hauptgrund Fördermitglied zu werden, war und ist jedoch die Investition in die Jugend und die Zukunft, in einen Brückenschlag zu anderen Nationalitäten und Kulturen, in ein liberales, freiheitliches Weltbild ohne Vorbehalte und Diskriminierung oder gar Rassismus. Dafür steht YFU mit seinem Engagement und übernimmt damit eine große Aufgabe, der unser Land und seine Bildungseinrichtungen nicht umfänglich nachkommen. Dafür sende ich YFU meine Anerkennung, meinen Respekt und eine kleine Unterstützung in Form der Fördermitgliedschaft.“

Die Fördermitgliedschaft ist für Matthias ein guter Weg, YFU wirksam zu unterstützen, während er beruflich und zeitlich stark eingespannt ist. Später kann er sich auch ein ehrenamtliches Engagement gut vorstellen. 

Die Fördermitgliedschaft wurde 2015 ergänzend zur aktiven Mitgliedschaft eingeführt. Für langjährige Mitglieder, die sich aus dem aktiven Engagement für YFU zurückgezogen haben, bietet sie eine gute Option, YFU verbunden zu bleiben. Neu-Einsteigern wie Matthias ermöglicht die Fördermitgliedschaft, Teil einer starken Gemeinschaft zu werden, die sich für eine offene und tolerante Gesellschaft einsetzt. Durch die verlässliche Unterstützung leistet sie einen relevanten Beitrag zu der inhaltlichen Arbeit, die YFU auszeichnet. Diese Art der Förderung ist für YFU Gold wert, denn gute Arbeit braucht Planbarkeit und Kontinuität.

Fördermitglieder können ihren Mitgliedsbeitrag frei wählen (Mindestbeitrag 75 Euro/Jahr) und erhalten dafür automatisch eine Spendenbescheinigung. Mit ihrem Stimmrecht können sie bei Mitgliederversammlungen die Zukunft des Vereins mitgestalten, sie erhalten das jährliche YFU-Magazin und Einladungen zu Jubiläen und Konferenzen.

Hier geht es zum Fördermitgliedschafts-Antrag.