YFU-Blog
Aktuelles aus Verein und Austauschwelt
Vom 11. bis 14. September hat YFU gemeinsam mit der Initiative »Austausch macht Schule« politische Entscheidungsträger*innen aus ganz Deutschland zu der Informationsreise „Herz, Hand und Kopf. Internationaler Jugend- und Schüleraustausch als Bildungsstandard“ nach Nizza eingeladen. In drei Tagen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, mehr über das Feld des internationalen Jugendaustauschs zu erfahren und sich über Möglichkeiten zu informieren, auf bildungspolitischer Ebene zu mehr Bildungsgerechtigkeit im Schüleraustausch beizutragen. Gefördert wurde die Informationsreise von der Stiftung Mercator.
Im Mittelpunkt des vielfältigen Programms der Reise stand die Frage, wo es im Jugend- und Schüleraustausch zu Bildungsungerechtigkeiten kommt und wie die Zugangsmöglichkeiten verbessert werden können. Dazu wurde den dreizehn Abgeordneten, die vier Parteien aus zehn Bundesländern vertraten, zunächst ein Überblick über die unterschiedlichen Angebote an Mobilitätsprogrammen gegeben und über deren Wirkungspotenzial für junge Menschen gesprochen. Denn – darüber waren sich alle Teilnehmenden schnell einig – die Herausforderungen unserer Zeit können nur gelöst werden, wenn wir über nationale und kulturelle Grenzen hinweg erfolgreich zusammenarbeiten. Ein vorrangiges bildungspolitisches Anliegen muss es deshalb sein, jungen Menschen die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten mit auf den Weg zu geben, damit sie ihrer Verantwortung für die Gestaltung der Welt von morgen gerecht werden können. Entsprechende Voraussetzungen vermittelt internationaler Jugendaustausch – und sollte daher fester Bestandteil der Bildungsbiographie aller Jugendlichen sein.
Wie genau man Zugänge schaffen und Hürden abbauen kann, darum ging es in den Themenblöcken der folgenden Tage. Durch spannende Impulsvorträge, Diskussionsbeiträge und Berichte von ehemaligen Austauschschüler*innen konnten sich die teilnehmenden Politiker*innen schnell ein umfassendes Bild der aktuellen Lage machen. In anregenden Gesprächen und Diskussionsrunden wurden die „Knackpunkte“ für mehr Bildungsgerechtigkeit definiert, und im gleichen Zuge auch eine Vielzahl an Lösungsansätzen erarbeitet oder weiterentwickelt. Dazu zählen zum Beispiel die Förderung von Peer-to-Peer Angeboten an Schulen, eine stärkere Verankerung von Mobilitätserfahrungen in der Lehrkräfteausbildung und eine systematischere Zusammenarbeit von Schulen und gemeinnützigen, außerschulischen Trägern, die durch ihre Erfahrung und Expertise Schulen unterstützen können. Während hier gemeinsam wichtige nächste Schritte definiert wurden, gab es neben dem Programm noch Raum für zahlreiche persönliche Gespräche und kleinere Erkundungstouren durch Nizza und die Umgebung.
Bei Abreise am 14. September waren sich dann alle Beteiligten einig, nicht nur eine gewinnbringende Veranstaltung mit vielen neuen Impulsen besucht zu haben, sondern freuten sich zudem über die durchgehend kooperative Stimmung über alle Parteigrenzen hinweg, die die Informationsreise von Anfang geprägt hat. YFU dankt allen Teilnehmenden und vortragenden Expert*innen für die Zusammenarbeit und Unterstützung und freut sich schon darauf, in Zukunft gemeinsam etwas zu bewegen und zu mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland beizutragen.