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Neue Zeiten, neue Herausforderungen: Projektwerkstatt zur internationalen Jugendarbeit

20. November 2024

In den letzten Jahren ist die Welt für junge Menschen komplexer geworden: Klimawandel, Konflikte, Pandemie und soziale Ungleichheit sind keine abstrakten Begriffe mehr – sie prägen den Alltag vieler Jugendlicher weltweit. Welche Rolle kann die internationale Jugendarbeit aber dabei spielen, jungen Menschen zu helfen, Resilienz zu entwickeln und gemeinsam Antworten auf die Krisen unserer Zeit zu finden?

 

Das Projekt „Neue Zeiten in der internationalen Jugendarbeit und Jugendbildung“ rückt das Phänomen der Krisenhaftigkeit und der Krisenbewältigung ins Zentrum. Der Blick richtet sich dabei nicht (mehr) auf einzelne Krisen, sondern es wird hinterfragt, ob sich die internationale Jugendarbeit in Anbetracht multipler Krisen und dem Krisenmodus als Dauerzustand tatsächlich mit „neuen Zeit“ konfrontiert sieht.  Was hat sich in der Lebensrealität der Jugendlichen geändert? Welche Folgen hat dies auf die Teilnahmemöglichkeiten? Was erwarten sie von der Teilnahme?

 

Seitdem das Projekt 2022 vom Netzwerk „Forschung und Praxis im Dialog – Internationale Jugendarbeit“ (FPD) ins Leben gerufen wurde, trifft sich eine begleitende Projektgruppe in regelmäßigen Abständen, um diesen und weiteren Fragen nachzugehen und die weitere Vorgehensweise abzusprechen. Das letzte Treffen fand nun Ende Oktober 2024 in Köln statt und neben zahlreichen Fachkräften aus der internationalen Jugendarbeit war unter anderem auch Nina Siemer aus der YFU-Geschäftsstelle mit dabei, um die Perspektive langfristiger Austauschprogramme zu vertreten.

 

Das umfangreiche Programm umfasste unter anderem Beiträge zur Entstehung und Arbeit des FPD-Netzwerks sowie zum aktuellen Stand des „Neue Zeiten“-Projekts. In den Einheiten zur Projektwerkstatt wurde es dann richtig konkret: Auf Grundlage der bisher gesammelten Erkenntnisse diskutierten die Teilnehmenden gemeinsam, in welche Richtung das Projekt bis 2026 gehen soll. Dabei kamen viele spannende Aspekte auf den Tisch: „Besonders spannend fand ich zum Beispiel die Frage, wie wir traditionalistisch orientierte Jugendliche (mit Bezug auf die Shell-Studie 2024) mit unseren Programmen erreichen können“, erläutert Nina. „Wir stellen uns verstärkt die Frage, wie wir mit unseren Austauschformaten und Methoden bei der Bildungsarbeit neue Wege gehen können, um nicht nur die “klassischen” Zielgruppen aus bildungsbürgerlichem Hintergrund für interkulturelle Erfahrungen gewinnen zu können. Immer wieder stellen wir fest, dass es da neue Ansatzpunkte braucht. Lehrkräfte abseits von Gymnasien müssen überzeugt werden, dass unsere Angebote dank Stipendien und Förderungen auch für die Jugendlichen in ihren Klassen erreichbar sind; gleichzeitig brauchen diese Jugendlichen oft eine enge Begleitung und viel Unterstützung im Bewerbungsprozess und darüber hinaus. YFU ist hier auf einem guten Weg: mit dem vollgeförderten USA-Kurzprogramm „USA for you” und Stipendien im Jahresprogramm wie beispielsweise denen der Kreuzberger Kinderstiftung für Schüler*innen, deren Eltern nicht studiert haben, erreichen wir eine deutlich vielfältigere Zielgruppe.”

 

Ebenfalls anwesend war auch der ehemalige YFU-Geschäftsführer Knut Möller, der auf dem Netzwerktreffen den AJA (Arbeitskreis internationaler Jugendaustausch) vertreten hat: „Forschung und Praxis im Dialog ist eine besondere, vorbildliche Einrichtung: Mitarbeiter*innen von Trägerorganisationen und Dachverbänden kommen mit Wissenschaftler*innen zusammen und verfolgen gemeinsam das Ziel, das Feld der Internationalen Jugendarbeit weiterzuentwickeln. Eine solche Initiative, bei der die Zivilgesellschaft direkt mit der Wissenschaft kooperiert, gibt es meines Wissens in keinen anderen Feldern des ehrenamtlichen und gesellschaftlichen Engagements. Das Treffen in Köln fand dabei in einer kollegialen und freundschaftlichen Atmosphäre statt und war sicher auch deshalb besonders produktiv.“

 

Wer mehr über das FPD-Netzwerk und dessen Arbeit erfahren möchte, kann sich auf der Webseite der Initiative umschauen, auf der in Kürze unter anderem auch die Dokumentation der Projektwerkstatt 2024 zu finden sein wird: www.forschung-und-praxis-im-dialog.de

Für YFU bei der Neue Zeiten-Projektwerkstatt dabei: Nina Siemer aus der YFU-Geschäftsstelle

Für YFU bei der Neue Zeiten-Projektwerkstatt dabei: Nina Siemer aus der YFU-Geschäftsstelle

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