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Internationale Bildung in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen

11. November 2025

Am 4. und 5. November 2025 kamen rund 50 Fach- und Führungskräfte zur 3. Fachkonferenz Jugend- und Schüleraustausch im Schloss Fürstenried in München zusammen. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Rolle internationale Bildungsprogramme in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen spielen können. Mit dabei war auch YFU-Geschäftsführerin Mareike von Raepke, die die Perspektive langfristiger Schüleraustauschprogramme einbrachte.

 

Zwei Tage lang diskutierten die Teilnehmenden, wie Akteure des internationalen Jugend- und Schüleraustauschs auf Phänomene wie Polarisierung, Populismus und gesellschaftliche Spaltung reagieren können – und inwiefern internationale Bildungsarbeit einen Beitrag zu demokratischer Haltung und Teilhabe leisten kann. Schnell wurde deutlich: Die Erwartungen an Austausch als Ort demokratischer Bildung sind hoch – das Verständnis darüber, was Austausch konkret leisten kann und soll, jedoch sehr unterschiedlich.

 

Nach einer Einführung in das Programm richteten Eric Beißwenger, Bayerischer Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales, per Videobotschaft sowie Albert Klein-Reinhardt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ihre Grußworte an die Teilnehmenden.

 

Wichtige Impulse für die Praxis

 

Im Anschluss beleuchteten Dr. Stefan Schäfer (Katholische Hochschule NRW) und PD Dr. Veith Selk (TU Darmstadt) in ihrer Keynote „Krise der Demokratie – Mit welchen Konzepten kann internationaler Austausch reagieren?“ die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen für den internationalen Jugend- und Schüleraustausch. Ihre theoretischen Ansätze fanden bei den anwesenden Praktiker*innen der Jugendarbeit großes Interesse. Dabei wurde deutlich: Internationale Austauschprogramme sollen weiterhin Orte kritischer politischer Bildung bleiben – und bestehende Konzepte müssen gezielt weiterentwickelt werden.

 

In der ersten Workshopphase setzten sich die Teilnehmenden in kleineren Gruppen mit verschiedenen Zugängen zur Demokratiebildung auseinander. Am Abend bot eine informelle Gesprächsrunde Gelegenheit, aktuelle (geo-)politische Entwicklungen zu vertiefen.

 

Auch der zweite Konferenztag war geprägt von angeregten Diskussionen. Nach der Keynote von Eva Feldmann-Wojtachnia (Centrum für angewandte Politikforschung, LMU München) zur Strategiefähigkeit standen praxisorientierte Themen im Mittelpunkt. Besonders aufschlussreich waren die Ergebnisse einer neuen Gastfamilien-Studie, die von Dr. Markus Gamper, Bettina Wiedmann und Meike Zepp (Experiment e.V.) vorgestellt wurden. Sie gaben wertvolle Impulse, wie Gastfamilien heute besser erreicht und unterstützt werden können.

 

Fazit

 

In der abschließenden Diskussionsrunde reflektierten die Teilnehmenden gemeinsam mit den Veranstaltern, welche Maßnahmen in der internationalen Jugendarbeit bereits wirken, wo Handlungsbedarf besteht und welche strategische Ausrichtung künftig wichtig sein wird. Besonders positiv fiel die über die gesamte Konferenz hinweg spürbare kooperative und vernetzungsorientierte Atmosphäre auf – getragen von Vertreter*innen aus Schüler- und Jugendaustauschorganisationen, Verwaltung und Wissenschaft.

 

Die Fachkonferenz wurde veranstaltet von der Initiative Austausch macht Schule, dem AJA – Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch und dem Netzwerk Forschung und Praxis im Dialog (FPD), in Kooperation mit der Stiftung Jugendaustausch Bayern. Sie wurde gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch im Rahmen des Kinder- und Jugendplans des Bundes.

 

Einen ausführlichen Bericht über die Konferenz und Programminhalte gibt es unter:
👉 www.austausch-macht-schule.de

 

Fotos: Frank Schroth Fotografie

YFU-Geschäftsführerin Mareike von Raepke in Fürstenried

YFU-Geschäftsführerin Mareike von Raepke in Fürstenried

50 Fach- und Führungskräfte trafen sich zur 3. Fachkonferenz für Jugend- und Schüleraustausch

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Diversität im Schüleraustausch