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Ein Austauschjahr finanzieren

Möglichkeiten zur Finanzierung

 

Für ein Austauschjahr fallen viele Kosten an und auf den ersten Blick wirken diese Summen recht hoch. Doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Geld aufzubringen:

 

1) Eigenanteil

 

In den Bewerbungsunterlagen für das Austauschjahr gibt jede Familie an, wie viel Geld sie selbst aufbringen kann – durch das regelmäßige Einkommen, vorhandenes Vermögen, ggf. Unterstützung innerhalb der Familie u.ä. Auch die angehenden Austauschschüler*innen können durch Nebenjobs am Nachmittag, Wochenende oder in den Ferien einen Teil beitragen. Durch die Wahl des Gastlandes haben die Jugendlichen ebenfalls einen großen Einfluss auf die Finanzierung, da die Kosten je nach Land sehr unterschiedlich sind.

In der Regel wird der YFU-Programmbeitrag in drei Raten bis zur Abreise gezahlt (eine kleinere Rate nach Vertragsunterschrift und zwei weitere, gleich hohe Raten bis zur Abreise). Bei Bedarf ist es auch möglich, mehrere kleinere Raten zu vereinbaren.

 

2) Auslands-BAföG für Schüler*innen

 

Der deutsche Staat fördert Jugendliche, die ein Schuljahr oder Schulhalbjahr im Ausland verbingen möchten. Das Auslands-BAföG ist einkommensabhängig (d.h. je weniger Geld eine Familie zur Verfügung hat, desto höher kann das BAföG ausfallen) und muss nicht zurückgezahlt werden (auch nicht anteilig). Hier gibt es alle wichtigen Informationen zum Auslands-BAföG sowie eine Ausfüllhilfe für den BAföG-Antrag.

 

3) Stipendien

 

YFU vergibt jedes Jahr bis zu 300 Stipendien in unterschiedlicher Höhe, damit die Teilnahme am Austauschprogramm nicht von der finanziellen Situation der Familie abhängt. Die meisten dieser Stipendien sind einkommensabhängig. Mehr Informationen sowie eine Übersicht über alle Stipendien bei YFU gibt es hier.

 

Beispielrechnungen zur Finanzierung

So kann es aussehen

 

Anhand verschiedener Gastländer und Einkommensverhältnisse möchten wir an dieser Stelle beispielhaft zeigen, wie die Finanzierung des Austauschprogramms gelingen kann. Es ist zu beachten, dass jede Finanzierung individuell ist und diese Beispielrechnungen keine allgemeingültigen und verbindlichen Summen darstellen.

 

Beispiel USA – Programmkosten: 15.990 Euro

 

Familie 1: Jahresbruttoeinkommen von 45.000 €, 2 Kinder

  • Eigenbeitrag: 6.500 €
  • Auslands-BAföG: 7.290 €
  • Stipendium aus dem YFU-Stipendienfonds: 2.200 €

  

Familie 2: Jahresbruttoeinkommen von 70.000 €, 3 Kinder

  • Eigenbeitrag: 8.500 €
  • Auslands-BAföG: 5.990 €
  • Stipendium aus dem YFU-Stipendienfonds: 1.500 €

 

Beispiel Paraguay – Programmkosten: 9.990 Euro

 

Familie 3: Jahresbruttoeinkommen von 30.000 €, 2 Kinder

  • Eigenbeitrag: 1.000 €
  • Auslands-BAföG: 6.990 €
  • Lateinamerika-Stipendium: 2.000 €

 

Familie 4: Jahresbruttoeinkommen von 65.000 €, 1 Kind

  • Eigenbeitrag: 7.000 €
  • Auslands-BAföG: 1.990 €
  • Lateinamerika-Stipendium: 1.000 €

 

Beispiel Tschechien – Programmkosten: 6.990 Euro

 

Familie 5: Jahresbruttoeinkommen von 20.000 €, 2 Kinder

  • Eigenbeitrag: 500 €
  • Auslands-BAföG: 3.490 €
  • Go East-Stipendium: 3.000 €

 

Familie 6: Jahresbruttoeinkommen von 65.000 €, 2 Kinder

  • Eigenbeitrag: 5.000 €
  • Auslands-BAföG: 1.490 €
  • Go East-Stipendium: 500 €

 

An dieser Stelle noch einmal der Hinweis: Es handelt sich hierbei um beispielhafte Berechnungen, die nicht verallgemeinerbar sind und lediglich der Veranschaulichung dienen. Antragsteller*innen können nicht davon ausgehen, dass sie bei identischer Familienkonstellation auf jeden Fall die genannten Summen erhalten, da die Berechnung von Stipendien und Auslands-BAföG sehr komplex ist und von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. 

 

Wissenswertes zu den YFU-Stipendien

Wie hoch sind die Stipendien bei YFU?

 

Die Höhe des Stipendiums wird bei allen Antragsteller*innen individuell anhand des finanziellen Bedarfs ermittelt. D.h. je weniger Geld eine Familie zur Verfügung hat, desto höher kann ihr Stipendium ausfallen. Der YFU-Stipendienausschuss berücksichtigt bei seinen Berechnungen auch, wie hoch das Auslands-BAföG voraussichtlich sein wird. 

Zu beachten ist, dass ein höherer Programmpreis grundsätzlich kein höheres Stipendium rechtfertigt, da eine wertvolle Austauscherfahrung unabhängig vom Programmland möglich ist. Für das Austauschprogramm in Australien und Kanada vergeben wir aufgrund der hohen Kosten nur in Ausnahmefällen Stipendien. Diese decken in der Regel nur einen geringen Anteil des Programmpreises ab. Allen, die eine höhere finanzielle Unterstützung benötigen, empfehlen wir, auch über andere Zielländer nachzudenken.

 

In den vergangenen Jahren hatten die vergebenen Stipendien sehr unterschiedliche Höhen. Im Durchschnitt erhielten:

  • 42% der Stipendienempfänger*innen ein Stipendium in Höhe von bis zu 1.999 €
  • 39% der Stipendienempfänger*innen ein Stipendium zwischen 2.000 € und 3.999 €
  • 19% der Stipendienempfänger*innen ein Stipendium in Höhe von 4.000 € oder mehr

 

Die folgende Grafik zeigt, wie viele Antragsteller*innen in den vergangenen Jahren ein Stipendium erhalten haben und wie hoch das Stipendium ausgefallen ist. Zudem ist zu sehen, wie viele Stipendienanträge von YFU abgelehnt wurden - entweder weil das erhaltene Auslands-BAföG bereits den gesamten Bedarf deckte, oder weil die Familien - im Vergleich zu den anderen Antragsteller*innen - über ausreichend eigene finanzielle Mittel verfügten. Die Jahre 2020 und 2021 sind in der Grafik nicht aufgeführt, da in dieser Zeit aufgrund der Covid-Pandemie der Austausch nur in geringem Umfang möglich war. Auch in den Folgejahren sind die Teilnahmezahlen noch deutlich geringer als vor der Covid-Pandemie, weshalb auch weniger Stipendien vergeben wurden.

 

Stipendien bei YFU

Beratung nötig?

 

Wenn Sie Fragen zur Finanzierung des Austauschprogramms haben oder einen individuellen Ratenzahlungsplan besprechen möchten, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an bewerbung@yfu.de mit Angabe einer Telefonnummer und eines Zeitrahmens, in dem Sie am besten zu erreichen sind. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit Ihnen mithilfe vieler zur Verfügung stehender Bausteine die Finanzierung des Austauschaufenthalts zu ermöglichen.