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Kulinarische Experimente und Wasserschlachten

Erfahrungsbericht von Anja, Austauschjahr in Thailand

„Thailand? Warum denn ausgerechnet Thailand?“ Das war die wohl am häufigsten gestellte Frage, wenn ich über meine Pläne ein Austauschjahr in Thailand zu verbringen berichtete. Warum es ausgerechnet Thailand sein sollte, weiß ich selbst nicht genau. Aber eines weiß ich dafür ganz sicher: es war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe.

 

Aufbruch in ein neues Leben

In Bangkok angekommen hatte YFU ein Arrival Camp für uns organisiert. Dort konnten wir uns genauer mit der Sprache und Kultur Thailands auseinandersetzen. Für Sightseeing und Freizeit blieb natürlich auch noch genügend Zeit, sodass wir erste Eindrücke von unserer neuen Heimat sammeln konnten und eine Menge Spaß hatten. Am letzten Tag des Camps wurden dann alle von ihren Gastfamilien abgeholt. Ich war so nervös... Aber meine Angst war völlig unberechtigt, denn meine Gasteltern, sowie mein 20-jähriger Gastbruder 'Kok' und meine 17-jährige Gastschwester 'Game', haben mich gleich herzlich in Empfang genommen. Die siebenstündige Autofahrt in unsere Stadt Surin konnten wir dann auch gleich nutzen, um uns besser kennen zu lernen.

 

Schule in Thailand, Mittelpunkt des Alltags

Mein erster Schultag an der Sirindhorn School war wirklich ein aufregendes Ereignis. Anscheinend nicht nur für mich, sondern für die gesamte Schule, denn dort wurde meine Ankunft schon vorher groß angekündigt. Alle waren sehr neugierig und interessiert, was mir half schnell Anschluss zu finden. So hatte ich immer viel Spaß an der Schule, auch weil ich in vielen interessanten Fächern wie Thai-Tanz und Musik oder auch Kochen unterrichtet wurde und die Chance hatte Französisch in einer der unteren Klassenstufen zu belegen.

 

Die thailändische Küche

Als Grundlage gibt es zu jeder Mahlzeit Reis, der dann mit verschiedensten Beilagen gegessen wird. Traditionell isst die Familie stets gemeinsam. Jeder bekommt eine Portion Reis auf seinen Teller, die Beilagen stehen in der Mitte des Tisches, sodass sich jeder nach belieben auftun kann.

 

In der Thai-Küche sind auch einige Eigenheiten zu finden, wie z. B. gegrillte Insekten, Omelett mit Fliegenlarven, Haifischflossensuppe, Hühnerfußsuppe oder Schwalbennest-Saft, um nur einige zu nennen. Doch falls ihr keinen Wert auf kulinarische Experimente legt, macht euch keine Sorgen. Die meisten Thais können diesen ausgefallenen Gerichten auch nichts abgewinnen. :)

 

Thai

Meine Sprachkenntnisse waren vor meiner Ankunft sehr gering. Ich hatte mir zwar einen Sprachführer mit CD gekauft, um einen kleinen Einblick in die Sprache zu erhalten, doch konnte ich bis zu meiner Ankunft nicht mehr als ein paar der wichtigsten Floskeln. Das war allerdings kein Problem. Im Arrival Camp hatte YFU einen kleinen Sprachkurs für uns organisiert und auch an meiner Schule erhielt ich Thai-Unterricht. Aber das Meiste lernte ich doch in Gesprächen mit meiner Gastfamilie oder meinen Freunden. Sie waren immer sehr hilfsbereit, wenn ich etwas nicht verstand, sodass ich nach einigen Monaten ganz gut mit der thailändischen Sprache zurechtkam. Auch meine YFU-Betreuerin kümmerte sich gut um mich und stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite.

 

Feiertage

Im November wird das Lichterfest Loy Krathong gefeiert, bei dem kleine Krathongs mit einer Kerze beladen zu Wasser gelassen werden und mit ihnen ein Wunsch für die Zukunft. Oder das in meiner Provinz Surin eine Woche lang gefeierte Elefantenfest. Das wohl größte und wichtigste Fest in Thailand ist aber wohl Songkran, thailändisches Neujahr. Es findet nach „unserem“ Jahreswechsel im Dezember und dem chinesischem Fest im Februar als drittes Neujahrsfest Thailands im April statt, da sich die thailändische Zeitrechnung nach der Erleuchtung Buddhas richtet. Sie ist unserer um 543 Jahre voraus. Gefeiert wird mit einer dreitägigen Wasserschlacht, um böse Geister zu vertreiben. Das ist nicht nur ein Riesenspaß, sondern bei der Hitze im April eine wirklich willkommene Abkühlung.

 

Reisen

Durch Ausflüge mit meiner Gastfamilie, meine Mithilfe als Trainerin in verschiedenen Englisch-Camps, eine Klassenfahrt nach Singapur und YFU Camps im Norden Thailands sowie südlichen Provinzen hatte ich die Möglichkeit ein wenig herumzureisen. Außerdem besuchte ich einen 10-tägigen Meditationskurs in einem in der Küstenprovinz Surat Thani gelegenen Tempel. Dort lernte ich eine Menge über Meditationstechniken und den Buddhismus.

 

Danke YFU!

Ich hatte eine wundervolle Zeit in Thailand, habe beeindruckende Menschen kennen gelernt und viele wichtige Erfahrungen gesammelt.  Ich kann YFU gar nicht genug Danken, mir diese Chance ermöglicht zu haben. Dieses Erlebnis wird mich mein Leben lang begleiten und Thailand immer eine zweite Heimat für mich sein.

 

Anja mit ihrer Gastfamile

Anja mit ihrer Gastfamile

Anja mit ihrer Gastschwester beim Familienausflug

Anja mit ihrer Gastschwester beim Familienausflug

Anja mit thailändischem Weihnachtsmann

Anja mit thailändischem Weihnachtsmann

Wasserschlacht zum Neujahrsfest

Wasserschlacht zum Neujahrsfest

Anja beim Thai-Tanzen für das YFU-Gala Dinner

Anja beim Thai-Tanzen für das YFU-Gala Dinner

Abschiedsfeier mit ihren Schulfreunden

Abschiedsfeier mit ihren Schulfreunden