icon_meereskunde icon_outdoor-education icon_landwirtschaft_neu

Tanzen wie ein Mexikaner

Erfahrungsbericht von Femke, Austauschjahr in Mexiko

Heute bin ich seit genau sieben Monaten in Mexiko. Es läuft sehr gut. Meine Gastfamilie ist so nett. Auch mit der Sprache habe ich große Fortschritte gemacht! Am Anfang konnte ich gar kein Spanisch, aber mein Schul-Französisch hat mir total geholfen, Spanisch zu lernen. Mittlerweile kann ich so gut wie alles verstehen und mich problemlos unterhalten.

 

Ich lebe hier in Poza Rica. Das Schöne hier ist, dass die Stadt ziemlich klein ist, weshalb sich alle kennen. Freitags gehen wir zum Beispiel oft in die Disco und treffen immer viele Leute. Es ist überhaupt nicht schwer, sich unter die Mexikaner zu mischen, weil sie sehr offen, freundlich und für ihre Gastfreundschaft bekannt sind. Sie wollen mir immer mit allem helfen.

 

Manche Stereotypen sind wahr

Einige der Stereotypen, die man kennt, sind tatsächlich wahr. Ich habe das Gefühl, dass die Menschen im Staat Veracruz (wo ich lebe) wirklichein bisschen faul sind. Das liegt aber vor allem daran, dass es tagsüber sehr heiß sein kann. Oft hört man hier das Wort „mañana” (das bedeutet „morgen“), mit dem etwas auf morgen verschoben wird. Die Leute kommen entweder zu spät oder tauchen nie auf. Andererseits kann man bei Besuchen oft bis zum Essen bleiben. Es gibt unter Mexikanern ein Sprichwort, das ihre Gastfreundschaft zeigt: „Wir werden einfach ein wenig mehr Wasser zu den Bohnen geben”.

 

Das Essen ist hier wirklich lecker. Fast immer gibt es Tortillas (Maispfannkuchen). Die Menschen essen super viel Bohnen, Reis und Chili. Ich musste mich erstmal daran gewöhnen, dauernd Chili zu essen. Jetzt esse ich mehr Chili als einige Mexikaner! Die Mahlzeiten sind ein gesellschaftliches Erlebnis und bei Feiern gibt es immer Unmengen an Essen.

 

Mexikaner verstehen es zu feiern, und sie feiern oft. Ich hatte das Glück, bei einigen Familienfeiern dabei sein zu können, und jeder – jung oder alt - tanzt. Ich kann nur davon träumen, so tanzen zu können wie die Mexikaner.

 

Die Schule ist anders

Das Schulsystem ist völlig anders als zu Hause. Ich bin hier in der Abschlussklasse und wir tragen eine Schuluniform. Am Montagmorgen singen wir immer die Nationalhymne. Das Niveau ist ein wenig geringer als ich gewöhnt bin, also sind die Schulfächer nicht wirklich eine Herausforderung für mich. Aber alle Stunden werden auf Spanisch abgehalten, und das mich hat vor allem am Anfang herausgefordert. Nach der Schule bin ich eine Zeit lang zu Folklore-Stunden gegangen, um einige typische mexikanische Tänze zu lernen. Jetzt mache ich Aerobic und nehme ein bisschen zusätzlichen Spanischunterricht. Ich empfehle jedem Austauschschüler, Sport zu treiben, da alles andere mit dem Auto erledigt wird.

 

Mexiko hat viel zu bieten

Während der letzten Monate hatte ich auch die Gelegenheit, ein wenig zu reisen. Mexiko ist ein sehr schönes Land. Die Natur ist super vielfältig, es gibt viel mehr als die stereotypischen Kaktuspflanzen und Wüsten zu sehen.

 

Meine Austauscherfahrung war nicht immer einfach, es gab Höhen und Tiefen. Aber das gehört dazu,  jeder Austauschschüler macht einige schwierige Phasen durch. Trotzdem werde ich diese Erfahrung nie vergessen!

Femke (mitte) mit Freunden in Mexiko

Femke (mitte) mit Freunden in Mexiko