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Ciao e benvenuta in Italia!

Erfahrungsbericht von Simone, Austauschjahr in Italien

Ich habe so viele Erfahrungen gesammelt und so viel über das Leben und die Welt gelernt, dass ich einfach nur stolz auf mich sein kann. Es ist sehr schwierig, jemandem die Bedeutung eines Austauschjahres zu erklären. Ich werde jedoch mein Bestes geben, damit ihr eine kleine Vorstellung davon bekommt, was es heißt, ein Austauschschüler zu sein. Deshalb werde ich euch einen kleinen Einblick in mein Auslandsjahr ermöglichen.

 

Ohne zu wissen, was mich erwarten würde, beschloss ich das Abenteuer eines Auslandsjahres in Italien anzugehen. Natürlich war ich nicht die Einzige. Wir waren eine Gruppe von circa zwanzig deutschen Austauschschülern, die es gar nicht abwarten konnten, endlich in ihre Gastfamilien zu kommen und ein Teil Italiens zu werden! Als wir in Rom ankamen, wurden wir eine immer größere Truppe, bis wir letztendlich fast 70 Austauschschüler aus Argentinien, Brasilien, Finnland, Slowakei, Südafrika, Thailand, den USA, Österreich, Belgien, Deutschland, Serbien und der Türkei waren. Nach einem lehrreichen YFU-Wochenende wurden wir in unsere Gastfamilien verteilt. Für viele ging die Reise nach Sizilien, Rom oder auch Sardinien. Und auch meine Reise ging nach Sardinien, Iglesias – eine wunderschöne Insel im Mittelmeer mit wundervollen Landschaften, Stränden und dem Meer, ein Naturwunder. 

 

Meine Familie hat mich sehr nett aufgenommen und sie haben mich sehr schnell in ihr Herz geschlossen. Nach und nach ließ die Aufregung nach und ich wurde zur Freundin, Schwester, Tochter, Nichte, Cousine und Enkelin. Das Leben auf Sardinien wurde zum Alltag und ich wurde ein Teil Sardiniens. Als dann viel zu schnell der letzte Tag und damit auch meine Abreise und damit auch das Ende meines Auslandjahres immer näher kamen, wollte ich keinen einzigen Augenblick mehr verschwenden. Die Gedanken an die Rückkehr nach Deutschland, der Abschied von Familie und Freunden und das Ende meines wundervollen Auslandsjahres waren gar nicht auszuhalten. Es zerreißt einem wortwörtlich das Herz, aber letztendlich hofft man auf ein Wiedersehen.

 

Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich mich mit dem Schulsystem bis zum Ende nicht wirklich anfreunden konnte. Das stundenlange Auswendiglernen aus Büchern und die unendlichen Erklärungen der Lehrer, mit nur einer einzigen 15-minütigen Pause nach drei Stunden Unterricht, entsprechen einfach nicht meiner Vorstellung von Schule. Mit meiner Gastfamilie habe ich mich ziemlich gut verstanden, vor allem habe ich mich sehr gut mit meiner Gastmutter verstanden und das war meiner Meinung nach sehr wichtig, da die italienische Mamma der zentrale Punkt einer italienischen Familien ist.

 

Ich hatte mir alles sehr viel anders vorgestellt, als es letztlich gekommen war. Trotzdem war ich keineswegs enttäuscht von meinen Erfahrungen und was ich alles gemeistert habe! Im Gegenteil, ich bin froh, dass es genauso gekommen ist. Vor allem bin ich sehr glücklich, dass ich bis zum Ende mit dabei war und auch nie aufgeben wollte, auch wenn es Momente gab, in denen ich gerne meine Familie in Deutschland umarmt hätte. Aber das alles hat sich gelohnt, da ich mit den schönsten Momenten meines Lebens belohnt wurde. Die schönsten Dinge, die ich für mich entdeckt habe, sind die Lust zu reisen, die Lust zu leben, neue Menschen, Kulturen und Sprachen kennenzulernen und den YFU Spirit!! Jedes Mal, wenn wir Austauschschüler uns treffen konnten, hatte ich, und bestimmt jeder Einzelne von ihnen auch, dieses einzigartige und wunderschöne Gefühl. Man trifft aufeinander und ist so glücklich, denn man kann mit jedem über alles reden und man versteht sich auf Anhieb so gut, da man einfach weiß, wie sich der andere als Austauschschüler fühlt und was der andere erlebt.

 

Meiner Meinung nach, kann man sich nicht wirklich auf ein Auslandsjahr vorbereiten. Aber die VBT (Vorbereitungstagung) von YFU und das Vorbereitungswochenende in Rom haben mir die nötigen Informationen gegeben, um zu verstehen, was gerade in meinem Auslandsjahr passiert und an welchem Punkt ich gerade stehe. Der Schwerpunkt lag letztendlich auf dem Lernen aus eigenen Erfahrungen und darauf, auf das weitere Leben vorbereitet zu werden. Das ist auch genauso gekommen.

 

Es ist ein Jahr voller Gefühle, unvergesslicher Momente, kostbarer Erfahrungen etc. Diese Liste könnte ich noch unendlich weiterschreiben, da ich so viel erlebt habe. Ich bin wirklich sehr dankbar, dass ich mit YFU die Möglichkeit hatte, diese Erfahrungen zu sammeln. Dank dieser Erlebnisse habe ich gelernt zu reden, zu fragen, höflicher zu sein, auf Menschen zuzugehen, Italienisch zu sprechen, italienisch zu gestikulieren, eigenständig zu handeln, zu genießen, meine Wünsche wahr werden zu lassen, Freundschaften zu schätzen, zu leben und dass die Welt unser und mein Zuhause ist. Vor allem habe ich mich selbst viel besser kennengelernt: Ich kenne meine Grenzen und Interessen und sehe mich selbst mit anderen Augen. Ich bin aktiver, fröhlicher und bin für alles dankbar! Da mich mein Auslandsjahr so begeistert hat, möchte ich meine Erfahrungen mit anderen teilen und aktuellen und angehenden Austauschschülern helfen. Ich hoffe wirklich sehr, dass ich euch mit meinen Erfahrungen helfen kann und dass ihr Lust auf ein Auslandsjahr bekommen habt! Es ist das schönste Abenteuer, das ihr euch vorstellen könnt!

 

Buona fortuna e buon proseguimento!
Viel Glück und alles Gute für Euch!

Mit Austauschschülern aus aller Welt in Bologna

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Simone in Italien

Simone in Italien

Italiens Landschaft ist beeindruckend

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