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Das Land der Schlösser, Baguettes und Croissants

Erfahrungsbericht von Josephine, Austauschjahr in Frankreich

Nach fast 3 Monaten, die viel zu schnell rumgingen, fühle ich mich schon wie Zuhause in West-Frankreich. Zu Beginn war Frankreich nicht meine erste Wahl, doch jetzt ich bin fest davon überzeugt, dass es die beste Entscheidung für mich ist. Außerdem möchte ich gerne erwähnen, dass es nicht darauf ankommt, wo man ist, sondern mit wem man ist.

 

Der Beginn meines Auslandsaufenthalts fing für mich damit an, mich von meiner Familie und Freunden zu verabschieden, was selbstverständlich nie einfach ist. Doch diese Trauer hält nur wenige Sekunden an, denn sobald ich im Flugzeug saß, war ich einfach nur noch aufgeregt und konnte an nichts anderes mehr denken. Mein Flug war nicht allzu lang, aber dennoch lang genug, um sich viele Gedanken zu machen. Zu viele. Ich zweifelte vieles an und war mir bei vielem unsicher. Viele Sorgen habe sich in mir breit gemacht, ob ich gut mit meiner Familie auskommen werde, wie die Schule sein wird und ob ich meine Entscheidung für ein Auslandsjahr später bereuen werde. Doch als ich bei meiner Familie angekommen bin, wusste ich, dass all diese Sorgen umsonst waren. Ab diesem Zeitpunkt war alles nur noch neu und faszinierend für mich. Ich fühlte mich, als hätte ich mich damit für ein neues Leben entschieden. Damals noch fremde Menschen wurden zu meiner Familie und zu meinen Freunden. Eine neue Stadt begann mein Zuhause zu werden und ich versuchte mich an all das anzupassen.

 

Eine Sache die ich schnell feststellen musste ist, dass die Zeit viel zu schnell rumgeht. Diese 3 Monate fühlen sich an wie nur wenige Wochen und doch habe ich das Gefühl schon länger meinen Traum von einem Auslandsjahr zu leben. Und immer noch nicht kann ich begreifen, was ich hier gerade mache. Doch ich weiß, dass es das Beste ist, für das ich mich in einem jungen Leben entschieden habe. Einer meiner Lieblingsmomente ist der, als ich zum ersten Mal meiner Gastfamilie gegenüber stand. Es wird ein Moment bleiben, an den ich mich immer erinnern werde. Ab diesem Moment wusste ich, dass ich mich wohl hier fühlen wollte, auch wenn meine Familie hier so ziemlich das Gegenteil von meiner richtigen Familie ist. In Deutschland, lebe ich alleine mit meiner Mutter und Großmutter in einer kleinen Stadt und hin und wieder kommt dann auch noch mein einziger Bruder zu Besuch. Doch hier wohne ich mit meinem Gasteltern und einem meiner Gastbrüder in einer großen Stadt. Insgesamt habe ich dann noch 6 weitere Gastgeschwister, die über die Wochenenden hin und wieder nach Hause kommen. Wenn wir alle genug Zeit haben, spielen wir gerne Gemeinschafts-Spiele zusammen. Da es ein Monopoly von unserer Stadt hier gibt, haben sie mir auch schon einige der Straßen gezeigt. Außerdem ziehen mich meine Geschwister nett gemeint damit auf, dass ich die meisten Partien verliere…

 

Lange Schultage, viele Ferien

Wie bekannt gibt es in Frankreich viele Ferien, aber auch lange Schultage, welche zu Beginn unheimlich anstrengend waren. Inzwischen habe ich mich jedoch schon daran gewöhnt bis 17 Uhr in der Schule zu sein und danach meine Hausaufgaben zu machen. Dadurch bleibt mir leider nicht viel Freizeit unter der Woche. Doch am Wochenende treffe ich mich gerne mit meinen neuen Freunden.
Jedes Wochenende spiele ich gemeinsam mit Freunden Tennis. Da es im Moment ziemlich gute Filme im Kino gibt, verabreden wir uns aber auch öfters am Kino. Und wenn wir Lust haben, verbringen wir auch mal einen Nachmittag in der Stadt. Da es an meinem Lycée 14 Austauschschüler gibt, habe ich mittlerweile nicht nur französische Freunde gefunden, sondern auch welche aus der ganzen Welt!

 

Unendlich viele Käsesorten

Außer der Sprache und dem Leben in meiner Gastfamilie, musste ich mich auch an die Französische Küche gewöhnen. Auch wenn meine Gastmutter einige Gerichte kocht, die ich schon einmal in Deutschland gegessen habe, gibt es noch einige neue Sachen für mich zu probieren. Frankreich, das Land der Schlösser, des Baguettes und der Croissants. Und auch das Land des Käses. Und ausgerechnet jemand wie ich, der nie wirklich ein „Käse-Fan“ war, verbringt 10 Monaten hier. Doch inzwischen muss ich sagen, dass es einige Käsesorten gibt, die ich wirklich genießen kann. Es gibt so viele Käsesorten in diesem Land und eine Sache die mich erstaunt ist, wie sich meine Familie all die Namen merken kann. Ich bin schon ziemlich froh, dass ich mir 5, abgesehen vom Gouda, merken kann.

 

Neue Wörter geschaffen

Selbstverständlich kamen auch schon einige lustige Missverständnisse unter uns auf, da ich Wörter anders verstanden oder interpretiert hatte. Unter anderem gibt es nun ein neues Wort für Sauerkraut, was weder meine Familie noch ich vergessen werden, „Chrouchou“. Mit diesem Wort wollte ich auf die Frage antworten, was wir zu Mittag gegessen hatten. Nur leider habe ich das genaue Wort für Sauerkraut auf Französisch vergessen und somit aus dem eigentlichen Wort „Chouchroute“ „Chrouchou“ kreiert.

Schönes Gebäude in Frankreich

Schönes Gebäude in Frankreich

In den Straßen Frankreichs

In den Straßen Frankreichs