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Zwischen Vulkanen, Tanz und Fußball

Erfahrungsbericht von Antonia, Austauschjahr in Costa Rica

Wenn ich an mein Auslandsjahr in Costa Rica denke, dann weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. In dem Jahr habe ich so viel erlebt und gelernt, dass ich ewig davon erzählen könnte. Deshalb habe ich versucht, mich auf ein paar meiner Highlights zu beschränken, die ich hier gesammelt habe: 

 

Meine Gastfamilie – die Ultras

 

In Costa Rica sind die meisten ziemlich begeistert vom Fußball. Meine Gastfamilie war da keine Ausnahme. Wie viele waren sie Fans von Saprissa, einem Fußballverein, der in Deutschland vielleicht vergleichbar mit Bayern München wäre. Regelmäßig haben wir die Spiele im Fernsehen geguckt und die gegnerische Mannschaft ausgebuht. Aber mein wahres Highlight war es, die Spiele im Stadion zu sehen. Denn die Stimmung vor Ort war einfach unbeschreiblich. Bei den Ultras (wo wir standen) wurde die ganzen 90 Minuten Party gemacht – mit Trommeln, Feuerwerk und Gesängen. Dass Saprissa eigentlich fast jedes Spiel gewann, hat die Stimmung natürlich nicht schlechter gemacht.

 

Abenteuer mit Austauschschülern

 

Mit der Partnerorganisation haben wir regelmäßig Ausflüge übers Wochenende gemacht, um das Land besser kennenzulernen. Dabei habe ich meine besten Freunde kennengelernt. Wir waren in der Karibik, in Regenwäldern, bei Vulkanen und am Pazifik. Wir sind im Regen geritten, haben surfen gelernt, über den Dschungel gezippt und haben Schildkröten beim Schlüpfen beobachtet. Später haben wir auch ohne die Organisation Ausflüge gemacht und haben mit Gastfamilien oder ganz allein das Land erkundet.

 

Schule mal anders


Der Schulalltag in Costa Rica war anders als alles, was ich kannte. Der Unterricht ging von 7:30 bis 14:30 Uhr. Richtigen Unterricht hatten wir aber vielleicht zwei Stunden am Tag – zumindest war das meine Wahrnehmung. Ansonsten haben wir in der Schule viel mit Lehrern gequatscht, Spiele gespielt oder Freunde in anderen Klassen besucht. Die Lehrer haben wir geduzt, und sie waren eigentlich wie weitere Freunde für mich. Außerdem wurden in meiner Schule alle möglichen Feste gefeiert. Gefühlt jede Woche organisierten wir eine neue Veranstaltung oder lernten einen neuen Tanz (ich war in der Tanzgruppe, die bei vielen Schulveranstaltungen auftrat).

 

Pura Vida


„Pura Vida“ ist der Slogan von Costa Rica. Er bedeutet so viel wie „pures Leben“. Was das aber wirklich bedeutet, musste ich erst lernen. Ich dachte, Pura Vida bedeutet Abenteuer und ein Adrenalinkick nach dem anderen. Und meiner Meinung nach kann es das auch bedeuten. Doch es bedeutet eben auch, alles etwas langsamer, vielleicht bewusster zu machen. Ticos (Costa-Ricaner) sind, wie ich sie kennengelernt habe, sehr häuslich und meistens sehr eng mit ihrer Familie verbunden. Sie haben oft anstrengende Jobs und erholen sich davon am Wochenende. Ich habe ein bisschen gebraucht, um zu verstehen, dass sie trotzdem das Pura Vida leben. Ich habe durch die Ticos gelernt, die kleinen Dinge zu genießen und das Leben mehr zu feiern – auch wenn das Leben manchmal hart ist. Denn die Ticos feiern alles und jeden – zu jedem Anlass, den sie kriegen!

 

Zusammenfassend kann ich also jedem ein Auslandsjahr in Costa Rica empfehlen, der Lust auf Abenteuer hat und bereit ist, sich aufs Pura Vida einzulassen

Ausflug mit einer Freundin nach Rio Celeste

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Abschiedsbilder in der Schule

Abschiedsbilder in der Schule

Muschelnsammeln am Strand

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Affen beobachten in Quepos

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Ausflug mit allen Austauschschüler*innen nach Puerto Viejo

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Mein erster Wasserfall Catarata La Fortuna

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