Ich verbringe gerade mit YFU ein Jahr im meiner Meinung nach schönsten Land der Welt: Costa Rica! Neben zahlreichen unfassbar schönen Traumstränden hat das Land noch einiges mehr zu bieten. Costa Rica hat nur eine Landesfläche von ca. 51.000 Quadratkilometern mit fast 4,8 Millionen Einwohnern. Rund 27% des Landes stehen unter Naturschutz. Da Costa Rica eine sehr große Vielfalt an Tieren und Natur hat, wird es daher auch "Reiche Küste" oder auch "die Schweiz Mittelamerikas" genannt.
Seit dem 12.August 2016 lebe ich nun schon bei meiner costa-ricanischen Gastfamilie, die aus meinen Gasteltern und zwei Schwestern besteht. Außerdem wohne ich im Vorort von „San José“, im wunderschönen Stadtteil „Escazú“.
Lockere Schulatmosphäre
Ich gehe hier auf eine öffentliche Schule und habe viermal pro Woche von 07:00-16:00 Uhr Unterricht. Jedoch wird der Unterricht längst nicht so streng genommen wie in Deutschland. Es ist eher ein Frontalunterricht und die Schüler haben ein "Freundschaftsverhältnis" zu den Lehrern, was ich als etwas sehr positives empfinde – somit herrscht auch eine viel „lockere Atmosphäre“. Da ich in der Abschlussklasse bin, habe ich eine eigene „Uniform“ und Freitags immer schulfrei.
Faszinierende Natur
Da meine Familie sehr gerne reist und meine Gastmama Marta sehr gerne an die Küsten fährt, konnte ich von Costa Rica schon viel entdecken: Wale und Delfine an der Pazifikküste, traumhafte Wasserfälle im Regenwald, Thermalquellen und Vulkane, die schönsten Sonnenuntergänge, die ich je in meinem Leben gesehen habe, eine Reise auf die karibischen Inseln Bocas del Toro, Surfen am bekannten Surferstrand Playa Hermosa in Santa Teresa, kleinen geschlüpften Schildkröten-Babys den Weg in das bevorstehende Abenteuer zu ermöglichen, Faultiere füttern und mit Affen spielen, sowie das Reisen an die schönsten Strände der Welt, wo aus Traumstränden mit weißem Sandstrand, unzähligen Palmen und türkisblauem Wasser aus den Reisekatalogen plötzlich Wirklichkeit wird. Dies und vieles mehr gehören zu meinen Erfahrungen, die ich hier in Costa Rica sammeln und erleben durfte.
Man braucht Zeit um sich einzugewöhnen
Jedoch muss man sich auch bewusst sein, dass man in diesem Jahr auch an seine persönlichen Grenzen stoßen wird. Es wird einem erst klar, was man hatte, wenn man es plötzlich nicht mehr hat. Dann lernt man die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu schätzen. Die ersten Tage und Wochen in Costa Rica waren für mich nicht einfach. Ich realisierte, dass dies nun mein neues Leben für die nächsten 364 Tage sein wird. Ich war anfangs mit der Sprache, der Kultur und dem Gefühl, mit allem alleine und auf sich alleine gestellt zu sein, komplett überfordert. Sprachliche Missverständnisse, kulturelle Unterschiede, tägliche Erdbeben, Heimweh und vieles mehr brachten mich schnell an meine Grenzen. Jedoch wächst man daran, wenn man diese überwindet und man realisiert schnell, dass man nur eines benötigt: „ZEIT“!
Letztendlich kann ich sagen, dass ich wirklich 4-5 Monate gebraucht habe, mich vollkommen einzuleben und das „Tico“-Leben richtig zu leben, die Sprache zu beherrschen und die Kultur lieben zu lernen. Es ist eine Achterbahn der Gefühle mit Höhen und Tiefen, aber ich kann zu 100% versprechen, dass letztendlich die positiven Dinge überwiegen werden! Ein Auslandsjahr schenkt Dir einzigartige Erfahrungen, bringt Dich an Deine Grenzen, bei denen Du nicht mal wusstest, dass diese überhaupt existieren, verändert Deine Sichtweisen und Dein Leben. Du lernst viele neue wunderbare Menschen kennen, sowie eine neue Sprache. Und das schönste an allem ist, dass Du letztendlich eine „zweite Familie am anderen Ende der Welt“ hast, die Dich immer wieder mit offenen Armen empfangen wird! Pura Vida Mae!
Jazmín - Costa Rica, 2016/2017