Es gehört schon etwas Mut dazu, sich ohne ein Wort Spanisch zu sprechen allein in ein Land auf der anderen Seite des Globus zu begeben. Doch was soll ich sagen? Genau das habe ich gemacht und es war das beste Jahr meines Lebens!
Ich wollte schon immer mal weg. Eigentlich wollte ich ja auch ganz klassisch in die US of A, aber ich bin sogar ganz froh, dass es das nicht geworden ist. Denn durch die Medien etc. kennt man das ja schon sehr. Von Chile dagegen hatte ich bis dahin noch nichts gehört bzw. nicht viel.
Ende Juli 2017 war es dann so weit. Nach dem 12h -Flug von Frankfurt nach Santiago de Chile hatten wir unser Arrival Camp, wo wir erste Dinge über die chilenische Kultur und die Chilenos gelernt haben. Und nach der Woche ging es dann richtig los. Etwas erkältet von den ganzen Klimaunterschieden und Klimaanlagen im Flugzeug kam ich also an in Arica, 2000 km nördlich von Santiago.
In den ersten Monaten war alles sehr neu für mich und ich hatte auch einige Schwierigkeiten mich anzupassen. Doch über die Zeit geht alles. Ich kann allen nur wärmstens empfehlen, es gleich anzusprechen, wenn sie ein Problem haben, und es nicht lange aufzuschieben. Denn Kommunikation ist immer die beste Lösung.
Doch an sich sind die Chilenos sehr fürsorglich und gastfreundlich. Viele haben auch deutsche Vorfahren und somit etwas Interesse an Deutschland.
Meine Schule war sehr toll. Ein Colegio in Chile ist nicht nur eine Schule, sondern alles von Kindergarten bis zur 12. Klasse in einem großen Gebäudekomplex. Wir haben Schuluniformen getragen, außer am Freitag, da war Jeans-Day.
Kurz nachdem ich angekommen bin, hatten wir den „Aniversario del Colegio“ also das Schuljubiläum. Dort haben wir in verschiedenen „Alianzas“, also Teams, zusammen getanzt und Spiele gespielt. Durch den Aniversario hatte ich auch erstmals die Chance andere Leute außerhalb von meiner Klasse kennenzulernen.
Über die Zeit lernte ich immer mehr Leute kennen. Im Sommer (November bis April) war ich oft am Strand und habe mich mit Freunden getroffen, um zum Beispiel in die Mall zu gehen. Zu Essen gab es viele Empanadas, Dulce de leche, Porotos, Completos, Piscolas und andere Köstlichkeiten.
Das alles vermisse ich jetzt schon. Meine Freunde, die Sonne, die Schule…
Alles in allem kann ich sagen, dass ich das Jahr sehr genossen habe. Ich habe Freunde fürs Leben gewonnen, Erfahrungen gemacht, durch die ich viel selbstsicherer geworden bin, ein neues Land gesehen und so ganz nebenbei auch noch Spanisch gelernt. Ich kann jedem, der darüber nachdenkt, ein Auslandsjahr nur empfehlen. Es war ein sehr interessantes Jahr und ich habe auch viel über mich selbst gelernt.