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Mal was ganz anderes

Erfahrungsbericht von Kiril, Austauschjahr in Bulgarien

Über dieses Land haben sich viele bestimmt noch nie Gedanken gemacht, obwohl es nur 2 Stunden Luftlinie von uns entfernt ist. Bulgarien ist ganz einzigartig, und das wissen wenige. Zum Beispiel ist Plovdiv die älteste Stadt in ganz Europa oder dort wurde auch das älteste Gold auf der ganzen Welt gefunden. Das alles wusste ich nicht und im Großen und Ganzen hatte ich überhaupt keine Vorstellung von diesem Land. Trotzdem habe ich mich für Bulgarien entschieden!

 

Als ich meine Gastfamilie bekommen habe, habe ich mir erstmal Sorgen gemacht. Die Stadt, wo sie leben, heißt Kardzhali, ist etwa 300 km von der Hauptstadt Sofia entfernt und liegt direkt an der Grenze zu Griechenland und der Türkei. Sie hat etwa 45.000 Einwohner. Die ersten zwei Tage dort waren ehrlich gesagt schwierig für mich, da die Stadt auf den ersten Blick fast schon depressiv auf mich gewirkt hat, doch am Ende wollte ich gar nicht mehr weg von dort. Meine Gastfamilie bestand aus einem Vater, einer Mutter und zwei Söhnen, die aber in Sofia und Paris gewohnt und studiert haben. Meine Gastfamilie sind einfach Herzensmenschen und haben für mich alles getan. Ich habe viele Dinge von ihnen gelernt und bin ihnen sehr dankbar, dass sie es mir ermöglicht haben, so ein Erlebnis ausleben zu können. Sobald ich in die Schule ging, habe ich noch am ersten Tag viele neue Freunde gefunden. Die Schule hat mich gut aufgenommen und die Schüler waren alle sehr nett. Manchmal hatte ich kleine oder auch große Unklarheiten mit den Lehrern, die aber in den meisten Fällen gut ausgegangen sind. Mit meiner Gastfamilie haben wir viel gemacht, obwohl sie viel gearbeitet hat und oft zu tun hatten. Wir waren mindestens 1-2 Mal pro Monat am Meer in Griechenland, was nur 40 Minuten Fahrt von uns aus waren. In der Türkei waren wir auch oft. Dorthin, bis Edirne, sind es etwa 1,5 h. Mit den drei anderen Austauschschülern aus Deutschland haben wir fast jeden Monat 2- bis 5-tägige Trips in berühmte und historische Städte und Orte gemacht. Mit meinen Freunden aus Kardzhali haben wir auch viel gemacht, waren zusammen am Meer und sind oft raus gegangen.

 

Eine Sache, die mir besonders aufgefallen ist: Bulgaren kommen immer, wirklich immer zu spät, und das gilt dort auch als ganz normal. Außerdem fand ich die Menschen ganz gelassen und spontan. Sie können ganz auf einmal irgendwo hinfahren, irgendwo hingehen oder sich irgendwas ausdenken. Der Tag ist oft nicht nur mit Schule und/oder Arbeit belastet, und man findet immer etwas, das man tun könnte, oft gibt es spontane Verabredungen oder Termine.

 

Ich habe einen sehr guten Eindruck von Bulgarien bekommen, auch wenn es auch mal schlechte Seiten gab. Doch die gibt es überall. Ich empfehle dieses Land auf jeden Fall weiter! Außerdem will ich mich bei YFU und meiner Gastfamilie ganz herzlich dafür bedanken, dass sie mir ermöglicht haben, eine ganz neue Welt zu erkunden!

Kiril mit seiner Gastfamilie

Kiril mit seiner Gastfamilie

In der Schule

In der Schule

Kiril mit Freunden

Kiril mit Freunden