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Nachhaltige Entwicklung | SDGs | Green Acting

Gutes tun, ohne Konsum

Der umgekehrte Adventskalender

 

Oktober 2023

von Carolin Graw

 

 

Wir hatten darüber nachgedacht, für diesen Monat im Newsletter einen Artikel zum Thema „Nachhaltige Geschenkideen“ zu veröffentlichen, waren jedoch nicht wirklich begeistert. Bambuszahnbürsten, Fairtrade-Socken und Bienenwachspapier retten weder das Klima noch fördern sie unbedingt den nachhaltigen Konsum. Nein, wir wollten etwas anderes vorstellen: den umgekehrten Adventskalender.

 

In den trubeligen Wintermonaten tut es manchmal gut, innezuhalten und sich die Zeit zu nehmen, genau hinzusehen. Besonders jetzt stellen wir fest: Der Welt geht es nicht gut. Kriege und Krisen, eine zerklüftete Gesellschaft und Rechtsdruck. Dinge, die uns überfordern und uns im ersten Moment nicht erkennen lassen, wie viel Kraft der Veränderung in uns selbst steckt.

 

Der umgekehrte Adventskalender bietet die Möglichkeit, ohne viel Vorbereitung Gutes zu tun und Menschen direkt zu helfen. Er ist eine wunderbare Möglichkeit, die Tradition des Schenkens auf eine besondere Weise zu praktizieren.

 

Miriam Lamm aus der Geschäftsstelle hat dieses Projekt schon einige Male im YFU-Büro umgesetzt. Nun hat sie einige Fragen dazu beantwortet.

 

Was ist der umgekehrte Adventskalender und wie funktioniert er?

Der umgekehrte Adventskalender ist eine Spendenaktion in der Vorweihnachtszeit. Statt Anfang Dezember mit einem prall gefüllten Adventskalender zu starten, der bis Weihnachten immer kleiner wird, beginnt dieser Kalender mit einer leeren Kiste. Alle, die mitmachen möchten, können dann 3-4 Wochen lang Spenden mitbringen, sodass die Kiste immer voller wird. Die gesammelten Spenden gehen im Anschluss an Bedürftige – in unserem Fall an die Hamburger Tafel.

 

Wie organisiert man einen umgekehrten Adventskalender?

Eigentlich braucht man nur eine große Kiste und eine Gruppe von Menschen, die mitmacht. Bei uns steht die Kiste zum Beispiel in der Büroküche. Im Vorhinein sprechen wir mit der Tafel ab, was zurzeit besonders dringend benötigt wird. In der Regel sind das haltbare Lebensmittel, Weihnachtskekse sowie Hygiene- und Pflegeprodukte. Darüber informieren wir die Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle und dann kann das Sammeln auch schon losgehen. Die Tafel holt die Spenden am Ende bei uns ab. Wichtig zu wissen: Weil die Tafel die Spenden im Laufe des Dezembers ausgibt, erfolgt die Abholung bereits Anfang Dezember. Daher sollte die Sammelaktion Anfang/Mitte November beginnen.

 

Wie können Menschen in ihrem eigenen Umfeld mit dem umgekehrten Adventskalender aktiv werden?

Die Aktion kann überall umgesetzt werden, wo mehrere Menschen zusammenkommen: Bei der Arbeit, im Hausflur, in der Kita der Kinder, im Sportverein, in der Kirche usw. Natürlich sollte man das vorher mit der Geschäftsführung, den Vermieter*innen, der Kita-Leitung usw. abklären. Aber dann fehlt nur noch eine Kiste und ein erklärender Zettel. Über die Spenden freuen sich alle karitativen Einrichtungen im Wohnort – sei es die Tafel, die Arche, die Caritas oder andere.

 

Kannst du erzählen, wie es sich anfühlt, wenn man den umgekehrten Adventskalender umgesetzt hat?

Das Tolle am umgekehrten Adventskalender ist, dass jede*r Einzelne nur einen sehr geringen Aufwand hat, denn einkaufen geht man ja sowieso. Es ist kein Extra-Weg nötig, und die Höhe der Ausgaben ist individuell wählbar. Mit wenig Aufwand kann so eine große Menge an Spenden zusammenkommen. Das Feedback war in den letzten Jahren immer sehr positiv, und viele haben sich beteiligt. Und natürlich ist es schön zu sehen, wenn am Ende prall gefüllte Kisten in der Küche stehen.

 

 

Jetzt liegt es an dir!

Hilf Menschen in deiner Stadt. Starte deinen eigenen umgekehrten Adventskalender.

 

So geht’s:

 

👉 Informiere dich, welche Spenden in deinem Ort benötigt werden.

👉 Beginne in deinem Umfeld Spenden zu sammeln, sei es im Bekanntenkreis, beim Hobby oder auf der Arbeit und ermutige andere mitzumachen.

👉 Schicke uns ein Foto von deinem umgekehrten Adventskalender an [email protected] oder teile uns weitere Ideen, wie wir zusammen etwas Gutes für unsere Mitmenschen tun können.