Mein Name ist Tina und ich habe ein Auslandsjahr in Tiffin, Ohio in Amerika verbracht. Dieses Jahr war das Beste, was ich je in meinem Leben gemacht habe. Ich habe so viel erlebt und Neues dazugelernt, habe eine neue Kultur kennengelernt und viele neue Freundschaften geknüpft.
Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem ich in den USA angekommen bin. Alles schien so fremd. Ich war vorher noch nie in Amerika gewesen. Als ich dann aber endlich bei meiner Gastfamilie war, war die Freude groß. Damals konnte ich mir noch nicht vorstellen, wie unglaublich toll mein Leben in meiner neuen Familie in Tiffin werden würde. Sei einfach immer offen für Neues und scheue dich nicht davor, auf fremde Menschen zuzugehen! Du wirst merken, dass du dich dann sehr schnell in deiner neuen Umgebung einlebst.
Meine Gastfamilie bestand aus meiner Gastmutter, meinem Gastvater und meinem 21 Jahre alten Gastbruder. Außerdem hatten wir noch zwei Hunde, was etwas Neues für mich war, da ich in Deutschland zu Hause keine Haustiere hatte. Ich verstand mich mit meiner neuen Familie sehr gut und ich werde mich für immer bei ihnen zu Hause fühlen.
Das Wetter in Ohio war auch eine Umstellung für mich, da es im Sommer extrem heiß und im Winter sehr kalt werden kann. Diese extreme Hitze bzw. Kälte kannte ich aus Deutschland so noch nicht. So hatten wir zum Beispiel mehrere sogenannte „snowdays“, also Schneetage, an denen es so sehr schneite, dass wir nicht zur Schule gehen konnten. Natürlich haben sich darüber immer alle Schüler gefreut. Ich fand es auch toll, mal wieder Schnee zu Weihnachten zu haben.
Ich besuchte die elfte Klasse in einer High School. Schule in den USA erlebt man ganz anders als in Deutschland. Du kannst beispielsweise deine Kurse einfach selber wählen. So besuchte ich zum Beispiel „Broadcasting“, ein Fach, in dem wir jeden Tag Nachrichten für Schule und Umgebung gesprochen haben oder Interviews mit Schülern oder Lehrern
geführt haben. Wir hatten sogar unseren eigenen TV Channel. Außerdem hatte ich auch „Forensic Science“ und „Band“, aber auch die üblichen Fächer wie Mathe, englische Literatur, Spanisch, Kunst und Mathe. Mit insgesamt ungefähr 700 Schülern vom Kindergarten bis zur zwölften Klasse war meine Schule ziemlich klein. Meine High School bestand aus ungefähr 200 Schülern. Dadurch kannte ich jeden Schüler und Lehrer. Manchmal habe ich mich sogar wie in einer großen Familie gefühlt. Ich liebte es, durch die Gänge zu laufen, jeden zu kennen und von jedem freundlich begrüßt zu werden.
Das Beste, was du machen kannst, um schnell integriert zu werden und Freunde zu finden, ist es, einem Sportteam beizutreten. Gleich von Anfang an war ich Mitglied in unserem „Cross Country“ Team und hatte sofort neue Freunde. Als ich mich entschied, dem Team beizutreten, ahnte ich eigentlich gar nicht, wofür ich mich einschrieb. Am Ende hatten wir trotzdem alle viel Spaß zusammen. Sei einfach immer offen und probier Neues aus! Damit kommst du weiter. Neben dem „Cross Country“ Team war ich auch in der „Marching Band“ und später in der „Jazz Band", der „Concert Band“ und auch der „Honors Band“. Ich spielte Querflöte, Klavier und Klarinette. Besonders gefiel mir das gemeinsame Marschieren in der „Marching Band“. Das gemeinsame Musizieren bei den „American football games“ war einmalig und machte sehr viel Spaß. Ich erinnere mich noch, als ich das erste Mal auf dem Feld stand. Ich wusste gar nicht, wo ich hinlaufen sollte. Jedoch übten wir jeden Tag, sodass ich mir schnell alle Abläufe sehr gut merken konnte. Diese Zeit beim gemeinsamen Proben werde ich nie vergessen. Im Frühling trat ich dann auch unserem „Track and Field“ Team bei, was mir ebenfalls sehr viel Spaß machte. Ich vermisse meine Freunde aus unserem Team sehr.
Ich habe sehr viele neue Erfahrungen in meinem Auslandsjahr gemacht. Höhepunkte dabei waren „Homecoming“ und „Prom“, sowie wichtige Feiertage wie Thanksgiving, Weihnachten und Silvester. Ich fand es total toll, diese Feste einmal in einem anderen Land mitzuerleben. Einen besonderen Höhepunkt stellte auch unsere Klassenfahrt nach New York und der „Westcoast trip“ mit meiner Gastmutter dar. Im Januar fuhr meine gesamte Klasse für eine Woche mit einem Bus nach New York. Ich sah und lernte so viele neue Dinge. Meine Gastmutter flog mit mir dann auch noch nach Kalifornien. Das war so aufregend! Wir waren in San Francisco, Los Angeles, Las Vegas und fuhren zum Grand Canyon. Wir hatten so viel Spaß zusammen!
Bevor ich nach Amerika gekommen bin, konnte ich mir nicht vorstellen, was für eine einmalige Chance das Auslandsjahr für mich werden würde. Ich bin so glücklich, dass es so unvergesslich und erfolgreich war. Zwar gab es auch Zeiten, in denen es nicht so einfach war, jedoch machte mich das nur stärker. Ich habe viele neue Menschen kennengelernt und vor allem ein neues zweites Zuhause und eine zweite Familie gefunden, die mich von Anfang an wie eine eigene Tochter liebevoll aufgenommen hat. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell dieses Jahr vergangen ist, jedoch wird es mir mein ganzes Leben in Erinnerung bleiben und nützen. Ich fühle mich nicht nur selbstständiger und verantwortungsbewusster, sondern ich habe auch meine Sprachkenntnisse verbessert.
So richtig kann ich gar nicht in Worte fassen wie ich mich jetzt fühle und/oder verändert habe. Es ist einzigartig und man muss es einfach selber einmal erlebt haben.