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Austauschschülerin mit Freunden in den USA

Von Marching Bands, Volleyball und Homecoming

Erfahrungsbericht von Anna-Tabea, Austauschjahr in den USA

Mein Name ist Anna-Tabea. Schon seit der 8. Klasse habe ich davon geträumt ein Austauschjahr zu machen. Dass es mich in die USA führt, konnte ich mir damals noch nicht vorstellen, aber sicher war ich mir, dass ich Englisch sprechen wollte. Vor einem Jahr haben wir YFU entdeckt und dann gingen die Vorbereitungen los. Es war eine sehr aufregende Zeit. Zweifel kamen auf und verflogen wieder. Ich bin so froh, dass ich nie aufgehört habe an meinen Traum zu glauben und so dankbar, dass YFU ihn mir erfüllt hat.

Nun sind schon fast drei Monate vergangen, seit dem ich auf dem Flughafen in Dresden stand, meinr Familie in den Armen lag und „Auf wiedersehen, bis in einem Jahr" gesagt habe. Ich konnte es kaum erwarten durch das Gate zu gehen, meinem Abenteuer entgegenzutreten. Was mich erwartete, konnte ich nur vage ahnen.

 

Wie alles begann

Anfang Juli bekam ich erste Post aus Michigan, von meiner zukünftigen Gastfamilie. Wie spannend es war, das erste Mal miteinander zu skypen. Sich ein bisschen kennenzulernen und gemeinsam auf das baldige Zusammentreffen zu freuen. Doch als ich nach 26 Stunden, um die halbe Erdkugel geflogen, endlich in meinem letzten Flugzeug von Chicago nach Flint saß, wurde es mir doch ein bisschen bang. Die letzten Meter vom Flugzeug bis in die Wartehalle waren wohl die aufregendsten Minuten meines gesamten Fluges. Mein Herz pochte so laut, ich dachte jeder kann es hören. Ein großes Schild „Welcome Home, Anna" und vier strahlende Gesichter begrüßten mich und dann lag man sich in den Armen. Mom, Dad, Kaitlin und Rachel haben mich so herzlich willkommen geheißen, dass meine Aufregung verschwand. Wenn ich jetzt an diese erste Zeit denke, muss ich schmunzeln, denn nach den gemeinsamen Monaten ist man einander so nah, und das es einmal anders war, ist nur schwer vorstellbar.

 

American School Spirit

Zuhause angekommen fiel ich ins Bett, denn der Flug war sehr anstrengend gewesen. Am nächsten Tag packten wir das Auto voll. Als Koffer, Badesachen, und alle drei Hunde endlich verstaut waren, ging es ab nach Ladington an den Lake Michigan. Dort erwartete uns schon eine große Gruppe von Freunden, mit denen wir die nächste Woche verbringen wollten. Baden, Angeln, Festessen und nächtliche Lagerfeuer. So viele unvergessliche Momente hatte ich in dieser ersten Woche in Amerika. Ich wurde so herzlich willkommen geheißen, dass mir der Abschied von Deutschland nicht schwer fiel. Ich bin so dankbar für diese erste Zeit gemeinsam mit meiner Gastfamilie, und all den Menschen, die mir in dieser Woche ans Herz gewachsen sind.

Zurück zuhause hatten wir noch eine Woche bis die Schule anfing. Meine Mom hatte mich schon bevor ich nach Amerika kam in der Marching Band angemeldet. Erste Proben standen an und der erste Besuch der High School. Wenn man sich vorstellt, dass ich von einer kleinen Schule mit 300 Schülern komme,  kann man sich vielleicht vorstellen, wie erschlagend dieser erste Eindruck der High School auf mich wirkte. Glück hatte ich, dass ich schon vorher meinen Stundenplan und einen Rundgang von Freunden bekommen hatte, sodass ich mich am ersten Tag einigermaßen zu Recht fand. Nach dem Unterricht ging es zum Volleyball. Ich trainierte als Manager mit im Team und am Ende der Saison durfte ich mit in einem Spiel spielen. Das war eine unglaublich gute Zeit mit den Mädchen! Ich war erstaunt, wie ernst Sport hier genommen wird. Du gibst immer dein Bestes! Ich durfte erfahren, was Teamspirit bedeutet und ich bin sehr dankbar dafür!
Auch durfte ich erfahren, wie es ist in der Marching Band auf dem Foodballfeld zu stehen. Freitagabend war immer ein ganz besonderes Ereignis für mich. Die ganze Schule auf den Tribünen, das Team anfeuernd, verspürt man so einen starken Zusammenhalt. Es ergreift einen dort mit den Menschen zu stehen.

 

Homecoming

Bald stand auch Homecoming vor der Tür. Eine Woche lang in den unmöglichsten Klamotten in die Schule kommen, entweder ganz kunterbunt, als Zombie oder erst gar nicht aus dem Schlafsachen raus. Diese Woche war unglaublich lustig! Am Freitag war das Homecoming-Spiel. Wir haben nicht gewonnen, aber die Stimmung war großartig und sie hielt an bis zum nächsten Abend an dem der Homecoming-Ball stattfand. Alle hübsch gemacht sind wir essen gefahren, ganz nach Tradition. Den ganzen Abend haben wir wild nach der Musik getanzt! Es war ein toller Abend!

 

Meine zweite Familie

In diesen drei Monaten ist mir meine amerikanische Familie so sehr ans Herz gewachsen. Ich bin unendlich dankbar, dass wir einander gefunden haben. Ich habe gelernt, wie wichtig Familie ist und ich spüre es nun jeden Tag, wenn ich von der Schule komme und meine Eltern umarme. Sie unterstützen mich sehr, bringen mich zum lachen und sind für mich da! Ich konnte nicht mehr Glück haben. Meine Schwestern sind klasse und wir verstehen uns sehr. Auch lernte ich Grandma und Grandpa kennen und ich liebe sie, wie meine eigenen Großeltern!
Vor ein paar Wochen war Halloween, was hier sehr groß gefeiert wird. Jung und alt ist auf den Straßen und sammelt Süßigkeiten ein. Es ist eine so schöne Tradition, welche die Gemeinde zusammenbringt! Ich habe meinen ersten Kürbis ausgeschält und bin mit meinen Schwestern und ein paar Freunden um die Häuser gelaufen und habe Säcke voll Süßigkeiten mit nach Hause gebracht. Mit dem Candy habe ich heute noch zu kämpfen!

 

Ich möchte jeden ermutigen, der mit dem Gedanken spielt, als Austauschschüler in ein anderes Land zu gehen. Es ist eine riesige Erfahrung und eine unbeschreiblich gute Zeit!

 

Anna-Tabeas amerikanische Gastfamilie

Anna-Tabeas amerikanische Gastfamilie

Anna-Tabeas Volleyballteam in der High School

Anna-Tabeas Volleyballteam in der High School

Homecoming

Homecoming

Spaß am Strand

Spaß am Strand