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Austauschschülerin in Belgien

Im Herzen Europas

Erfahrungsbericht von Sabine, Austauschjahr in Belgien (Wallonie)

Wie viele andere vor mir wusste ich nicht sehr viel über Belgien. Dass es sich zwischen Frankreich und den Niederlanden befindet, ist so manchen bekannt, mehr aber leider nicht.

 

Da ich interessiert war, französisch zu lernen, standen für mich die Schweiz, Frankreich und Belgien zur Auswahl. Ich entschied mich, mein Austauschjahr in dem schönen Belgien zu verbringen, obwohl es flächenmäßig nicht viel größer als Brandenburg ist.

 

Unbekanntes Belgien?

Erst, als ich mich mit Belgien beschäftigte, erfuhr ich allerhand Wissenswertes darüber. So zum Beispiel kommen die knusprigen Pommes Frites neben Tim und Struppi, Lucky Luke und den Schlümpfen aus Belgien. Tag für Tag erweiterten sich meine Vorstellungen über dieses interessante Land mitten in Europa.

 

Angekommen auf dem Brüsseler Bahnhof wurde ich herzlich von meiner Gastfamilie empfangen. Die ersten Tage vergingen wie im Flug und ich fühlte mich schon nach kurzer Zeit sehr wohl bei meiner vierköpfigen Familie.

 

Bevölkerung und Sprache

„Belgier", so lautet ein geflügeltes Wort, „gibt es gar nicht." Die Bevölkerung Belgiens besteht aus französisch sprechenden Wallonen, niederländisch sprechenden Flamen und einem kleinen Teil deutsch sprechender Belgier im Osten des Landes.

Ich habe im südlichen Gebiet – der Wallonie – nahe der französischen Grenze gewohnt. Mit meinem Gastbruder ging ich gemeinsam auf ein katholisches Collège.

 

Dank der freundlichen Lehrer und Schüler fiel es mir ganz und gar nicht schwer, Freunde zu finden. Nur wenige Monate vergingen und ich sprach schon fließend französisch. Es wurde mir auch allerhand „Mist" beigebracht, doch das gehört eben auch dazu.

 

Waffeln, Pralinés und andere belgische Köstlichkeiten

Natürlich hat man als Austauschschüler die perfekte Gelegenheit, einmal in das wahre Leben der Belgier einzutauchen. Dazu gehörten auch andere Essgewohnheiten. Zu Weihnachten gab es Miesmuscheln und Austern und auch sonst wurde sehr köstlich gespeist – Pralinen, Waffeln und natürlich das belgische Bier mussten daher unbedingt gekostet werden.

 

Freunde und Freizeit

Mein Jahr in Belgien bleibt mir für alle Zeit in Erinnerung. Die Erfahrungen, die ich dort sammeln konnte, sind einzigartig! Ich habe sehr viele schöne Dinge mit meinen Freunden und Verwandten erlebt. So waren wir zum Beispiel an der belgischen Nordseeküste baden, haben bei einem flämischen Rockkonzert „abgerockt" und waren auch auf vielen anderen kulturellen Veranstaltungen.

 

Da Belgien sehr zentral gelegen ist, hatte ich auch stets die Möglichkeit zu reisen, um Land und Leute kennen zu lernen. Mit meiner Gastfamilie verbrachte ich eine Woche in London wie auch einige Tage in Paris und Amsterdam. Natürlich besichtigte ich auch Antwerpen, Brügge, und andere schöne Städte. Vor allem Brüssel zog mich in seinen Bann. Der bekannte „Manneken Pis" brachte schon so einige zum Schmunzeln.

 

Und jetzt?

Für mich war es keineswegs ein Problem, mein Austauschjahr in Europa zu verbringen. Ich denke eher, es verbindet uns alle untereinander!

 

Ich persönlich habe sehr viel gelernt und viele Erfahrungen gesammelt. Ich glaube, nach einem solchen Jahr bin ich erwachsener und reifer geworden.

 

Im Nachhinein hat es für mich nur noch positive Auswirkungen. So besuchte ich im letzten Jahr meine belgische Gastfamilie, denn mit dem Flugzeug ist man schon in knapp zwei Stunden in Brüssel!