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Ursprung & Geschichte

Seit 1957 aktiv für Verständigung und Demokratie

 

YFU geht auf ein Programm der US-amerikanischen Regierung zurück, mit dem deutschen Jugendlichen nach dem Zweiten Weltkrieg ermöglicht wurde, ein Jahr in den USA zu verbringen. Die Schüler*innen sollten dort den US-amerikanischen Alltag und eine funktionierende Demokratie kennenlernen. Nachdem die Förderung für dieses Programm ausgelaufen war, beschlossen die bisherigen Teilnehmenden: Das Projekt „Schüleraustausch“ muss weitergehen!  

 

Bei einem Treffen im Jugendhof Barsbüttel bei Hamburg gründeten sie im Juli 1957 das „Youth For Understanding Committee“, um den Austausch in Eigenregie fortsetzen zu können. Innerhalb der nächsten Monate entwickelte sich daraus das „Deutsche Youth For Understanding Komitee“.

 

Was zunächst als rein deutsch-amerikanischer Austausch begann, zog über die Jahrzehnte immer größere Kreise. In zahlreichen Ländern entstanden weitere YFU-Organisationen, die sich denselben Werten und Zielen verbunden fühlen wie YFU in Deutschland. Dank dieser Partner im YFU-Netzwerk sowie mehrerer externer Partnerorganisationen kann YFU heutzutage Schüleraustausch mit rund 50 Ländern weltweit organisieren.

Eine kurze YFU-Chronik
  • 1951 75 deutsche Jugendliche verbringen mit einem Programm der US-Regierung ein Schuljahr im US-Staat Michigan, wo sie von Rotary International betreut werden.
  • 1952 Rotary International überträgt die Betreuung der Schüler*innen auf den Michigan Council of Churches (ohne religiöse Bindung). Rachel J. Andresen leitet die Zentrale in Ann Arbor, Michigan.
  • 1957 35 ehemalige deutsche Teilnehmende an diesen deutsch-amerikanischen Austauschprogrammen gründen am 28. Juli in Barsbüttel bei Hamburg das Deutsche Youth For Understanding Komitee (YFU). Vorsitzender wird Jurastudent Ulrich Zahlten. YFU arbeitet mit dem Michigan Council of Churches (Michigan) und mit Kiwanis International (Georgia) zusammen.
  • 1961 YFU konzipiert das einjährige Studienprogramm in Deutschland für US-Schüler*innen und lädt den Michigan Council of Churches dazu ein, Teilnehmende zu finden. Die ersten sechs „Jahresschüler*innen" treffen ein.
  • 1964 In den USA wird das Austauschprogramm des Michigan Council of Churches selbstständig und gründet die gemeinnützige Organisation Youth For Understanding, Inc.
  • 1965 YFU wird in Deutschland eingetragener Verein und als gemeinnützig anerkannt. Ulrich Zahlten bleibt Vorsitzender.
  • 1970 Mit 325 deutschen und 252 amerikanischen Schüler*innen wird in Deutschland die Geschäftsstelle mit zunächst nur einem hauptamtlichen Mitarbeiter gegründet.
  • 1973 In den USA tritt Rachel J. Andresen in den Ruhestand. Ihr Nachfolger wird Philip H. Yasinski.
  • 1977 Zum ersten Mal kommen 13 Jugendliche aus Lateinamerika nach Deutschland.
  • 1978 Youth For Understanding Inc. zieht nach Washington, D.C. um. Neuer Präsident der US-Organisation ist John Richardson, der von 1969 bis 1977 Assistant Secretary of State For Educational and Cultural Affairs bei der US-Regierung war.
  • 1982 Einjährige Austauschprogramme mit neun europäischen Ländern und Australien beginnen. YFU feiert sein 25-jähriges Jubiläum und erwirbt ein Bauernhaus in Nienwohld (Schleswig-Holstein) als Tagungsheim.
  • 1984 YFU beteiligt sich am Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP), gegründet vom Deutschen Bundestag und dem US-Kongress. In den ersten Jahren übernimmt YFU die Betreuung von 55 bis 70 Prozent der teilnehmenden Stipendiat*innen.
  • 1987 Erstmals reisen deutsche Schüler*innen nach Lateinamerika. YFU feiert sein 30-jähriges Jubiläum und erhält öffentliche Anerkennung, unter anderem beim Empfang durch Bundespräsident Richard von Weizsäcker.
  • 1989 Im Zuge einer Satzungsreform wird ein fünfköpfiger Vorstand gewählt, dessen Vorsitz weiterhin Ulrich Zahlten übernimmt. Hauptamtlicher Geschäftsführer wird Hans-Holger Herrnfeld. Gemeinsam gründen YFU Deutschland und YFU USA die Youth For Understanding-Stiftung, um zusätzliche Stipendien im deutsch-amerikanischen Jugendaustausch zu ermöglichen. Die Austauschprogramme werden auf Japan und Polen ausgedehnt.
  • 1990 46 DDR-Vollstipendiat*innen fliegen in die USA, überwiegend aus Spenden von Mitgliedern und Eltern finanziert. 35 Vollstipendiat*innen aus Polen, der CSFR und Ungarn kommen nach Deutschland und die ersten US-Jahresschüler*innen reisen in die DDR. Als erste Organisation erstreckt YFU den langfristigen Schüleraustausch damit auch auf Mittel- und Osteuropa.
  • 1991 YFU erweitert die Initiativen von 1990: Etwa 290 Teilnehmende stammen aus den neuen Bundesländern. Erste Teilnehmende aus Russland kommen nach Deutschland.
  • 1993 Neuer Geschäftsführer von YFU wird Nikolaus Pelka, der langjährig ehrenamtlicher Mitarbeiter und Vorstandsmitglied war. Insbesondere die Aufnahme von Austauschschüler*innen aus dem östlichen Mitteleuropa und Russland steigert sich erheblich.
  • 1995 In Fortführung des Programms von SAY Exchange entwickelt YFU Austauschprogramme mit Südafrika.
  • 1997 YFU feiert sein 40-jähriges Jubiläum, unter anderem mit einem Empfang von Bundespräsident Roman Herzog. Nach 40-jähriger Amtszeit kandidiert Ulrich Zahlten nicht erneut als Vorsitzender des Vereins. Er wird in Anerkennung seiner besonderen Leistungen zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Erstmals kommen Schüler*innen aus der Ukraine und Weißrussland nach Deutschland.
  • 1998 Dr. Hans-Holger Herrnfeld wird neuer Vorsitzender von YFU. Die ersten Jugendlichen aus Bulgarien verbringen ein Jahr in Deutschland.
  • 1999 Unsere Programme mit Mittel- und Osteuropa werden deutlich ausgebaut. Die ersten Schüler*innen aus Litauen, Moldawien und Georgien kommen nach Deutschland.
  • 2000 Neuer Geschäftsführer wird Knut Möller, der zuvor Leiter des Aufnahmeprogramms war. Erstmals kommen Schüler*innen aus Kasachstan für ein Jahr nach Deutschland.
  • 2002 Beginn der Austauschprogramme mit China und Kroatien.
  • 2003 Dr. Nils Oldenburg wird neuer Vorsitzender von YFU. Erste YFU-Programme mit Thailand.
  • 2004 Erstmals kommen Austauschschüler*innen aus Indien und der Mongolei nach Deutschland.
  • 2005 Die ersten Austauschschüler*innen aus Aserbaidschan und der Slowakei kommen nach Deutschland.
  • 2006 Zum ersten Mal kommen Schüler*innen aus Ghana für ein Austauschjahr nach Deutschland.
  • 2007 Das Deutsche YFU Komitee feiert sein 50-jähriges Jubiläum. Hauptredner beim Festakt in der Handelskammer Hamburg ist Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Innern und ehemaliger Gastvater einer YFU-Austauschschülerin aus den USA.
  • 2008 Beginn der Austauschprogramme mit Peru, Südkorea und der Türkei. Insgesamt kommen erstmals über 500 Austauschschüler*innen für ein Jahr nach Deutschland.
  • 2009 Marcus von Garßen wird neuer Vorsitzender von YFU. Erstmalig können Schüler*innen aus Deutschland für ein Jahr nach Ägypten oder Costa Rica gehen.
  • 2010 Neue Austauschprogramme mit Indonesien und Serbien. Im Oktober wird das 20-jährige Jubiläum der ostdeutschen YFU-Landesgruppen in einem festlichen Rahmen gefeiert.
  • 2011 Die YFU-Geschäftsstelle zieht um! Neuer Sitz ist nun in einem ehemaligen Polizeigebäude in der Oberaltenallee in Hamburg, nur wenige hundert Meter entfernt von der alten Geschäftsstelle. Die neuen Büroräume bieten neben ausreichend Arbeitsplätzen auch Räumlichkeiten für Seminare, Veranstaltungen etc.
  • 2012 Erstmals können Schüler*innen aus Deutschland nun auch für ein Austauschjahr nach Aserbaidschan gehen.
  • 2013 Nach einem langjährigen Reformprozess tritt Anfang des Jahres die neue Vereinssatzung in Kraft. Unter anderem wurde die Anzahl und Zusammensetzung der Landesgruppen reformiert.
  • 2014 YFU begrüßt die 19 ersten Mitglieder des YFU-Kuratoriums zur konstituierenden Sitzung. Die Deutsche YFU Stiftung wird gegründet.
  • 2015 YFU erhält ein neues, international einheitliches Erscheinungsbild, das Schritt für Schritt in allen über 50 YFU-Organisationen weltweit umgesetzt wird. Erstmals kommen Jugendliche aus dem Libanon nach Deutschland.
  • 2017 60-jähriges Vereinsjubiläum. Mit Rita Stegen übernimmt erstmalig eine Frau den Vorsitz.
  • 2020 Die weltweite Corona-Pandemie trifft auch die YFU-Programme hart. Im Frühjahr 2020 werden sämtliche Austauschprogramme abgebrochen und in kürzester Zeit die größte Rückholaktion der Vereinsgeschichte organisiert. Ein umfangreicher Rettungsschirm des Deutschen Bundestags hilft dem gemeinnützigen Jugendaustausch durch die Krise. 
  • 2021 Aufgrund der Pandemie laufen die Programme weiterhin auf Sparflamme. Im Schuljahr 2020/21 ist der Austausch nur innerhalb Europas möglich - ab 2021/22 wird er nach und nach wieder ausgeweitet. 
  • 2023 Geschäftsführer Knut Möller verabschiedet sich in den Ruhestand. Neue Geschäftsführerin wird Mareike von Raepke, ihre Stellvertreterin wird Jantje Theege. 
  • 2024 Simon Born wird neuer Vorsitzender des Vereins.